09.10.2022-KK

Siege für Tim Price, Großbritannien und Deutschland

Mit der um eine Sekunde besseren Geländezeit gewinnen Happy Boy und Tim Price nach einer fehlerfreien Parcoursrunde das CCI-4*L in Boekelo punktgleich vor JL Dublin und Tom McEwen. Nach einem Springfehler rutschten Dacapo und Laura Collett auf den dritten Platz ab. Für das beste Einzelergebnis aus deutscher Sicht sorgten Rosveel und Sandra Auffarth, die mit ebenfalls einem Abwurf 9. wurden.

Den Nationenpreis gewannen mit einem sicheren Abstand die Briten vor den Neuseeländer und den Franzosen.

Mit dem vierten Platz sicherte sich das Team Deutschland die Serienwertung für die Saison 2022. In der Siegerehrung standen die Italiener und die Schweden mit auf dem Podest.

von links nach rechts: Arne Bergendahl, Sandra Auffarth, Emma Brüssau, Libussa Lübbeke

untere Reihe: Boekelo-Chef Robert Zandstra, Bundestrainer Peter Thomsen, Chef-Richterin Christina Klingspor


Ärger im Reiterlager gab es am frühen Morgen, als fünfzehn Pferde aus der Verfassungsprüfung in die Holding-Box geschickt wurden. Fünf Pferde, darunter Luthien von Arne Bergendahl, wurden bei der zweiten Präsentation aus dem Wettbewerb genommen.


Rosveel
(polnischer Wallach *2013 von Bolshoi aus der Rosita von Reval x Trawant; Züchter: Stadina Koni Racot Sp; Besitzer: Nikolaus von Croy; Pflegerin: Michelle Häner)
und Sandra Auffarth ...

... sind nach einem Springfehler in der Endabrechnung 9. mit 32,90 Punkten geworden

Sandras Einschätzung zu der Woche in den Niederlanden: „Ich bin eigentlich super zufrieden, es ist schade mit dem einen Fehler. Er sprang toll, aber so ist das, so einen Fehler hat man mal leicht, da rollt einem eine Stange einfach mal hinterher. Er ist erst neun und hat hier alles super gemacht. Jetzt hat er erst einmal sein Quali-Ergebnis, das ist schon mal gut und dann gucken wir mal, was nächstes Jahr so passiert.“


Caramia
(Hannoveranerstute *2010 von Comte aus der Floretta von Fabriano x Lauries Crusador xx; ZuB: Annelie Lübbeke; P: Lora Moses)
und Libussa Lübbeke, ...

... die für die einzige fehlerfreie Parcoursrunde im deutschen Lager sorgten und sich damit beim 4*-Debüt in die Platzierung ritten: 15. mit 37,10 Punkten
Mit Darcy F

(Holsteinerstute *2011 von Larimar aus der Rieke VII von Esteban xx x Contender; Z: Ferdinand Baumann; B: Andreas Baumann; P: Lora Moses)
wird Libussa in der Endabrechnung nach einem Abwurf mit 48,30 Punkten auf dem 31. Platz geführt

Libussa am Nachmittag: „Mit der Leistung beider Pferde bin ich sehr zufrieden. Ich bin super happy mit beiden, die haben heute richtig gut mitgekämpft. Der Fehler mit Darcy war eigentlich meiner. Ich kam aus der Wendung etwas eng zur letzten Kombination, da haben dann einfach zwanzig Zentimeter Platz gefehlt.“


Dark Desire GS
(Hannoveranerstute *2009 von Don Frederico aus der Cantate von Carismo x Quasi Roi; Z: Bernd Gehrdau-Schröder; B: Dr. Jürgen Andreas Brüssau; P: Ann-Catrin Bierlein)
und Emma Brüssau ...

... rollten eine Stange aus den Auflagen und kassierten zusätzlich 1,20 Strafpunkte für eine kleine Zeitüberschreitung: 23. Platz mit 42,40 Punkten

Emma: „Ich bin total zufrieden mit ihr. Sie sprang auf dem Abreiteplatz sehr gut, im Stadion habe ich schon nach zwei Sprüngen gemerkt, dass sie von der Atmosphäre ein bisschen beeindruckt war. Sie war ein bisschen spanniger als sonst, aber sie hat sich sehr angestrengt. Der eine Fehler ist ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Ich bin sehr stolz auf sie, auch, wie das ganze Wochenende hier verlaufen ist.“


Checkovich
(Westfalenwallach *2007 von Chequille aus der Soul Sister von Sir Shostakovich xx x Boss; Z: Heinrich Bergendahl; B: Helmut Bergendahl; P: Caroline Kalthoff)
und Arne Bergendahl nehmen zwei Abwürfe mit in die Wertung und beenden Boekelo mit 45,40 Punkten auf dem 26. Platz

Arne: „Im Moment habe ich ganz schön gemischte Gefühle. Das Luthien heute Morgen aus der Verfassung genommen wurde, war natürlich ein herber Dämpfer. Sie hat sich gestern ein Eisen abgetreten, aber wir kamen trotzdem super ins Ziel. Nach der halben Strecke mit nur drei Eisen lief sie gestern Abend erst etwas fühlig, war aber heute total in Ordnung. Wir hatten sogar den Eindruck, dass sie bei der Präsentation nach der Holding-Box noch besser trabte als vorher. Auch der Tierarzt in der Holding-Box hat nichts Auffälliges gesehen. Mit Checkovich bin ich total zufrieden, auch weil es sich erst im Laufe der Saison ergeben hat, dass wir noch einmal 4*-L gehen konnten. Er hat in seiner Karriere immer Fehler gemacht und sich in diesem Jahr echt verbessert. Er ging eine ordentliche Dressur, hatte da ein paar Fehler, dann ein super Gelände und sprang heute so gut wie selten. Bei dem ersten Fehler war er etwas abgelenkt und hat in das Zelt geguckt. Zum letzten Hindernis habe ich einfach einen Galoppsprung zu viel gemacht, eine alte Buschreiterkrankheit, zum letzten einfach noch eine Galoppsprung dazu zu machen.“


Aspen T
(Hannoveranerwallach *2010 von Canstakko aus der Anakonda von Sir Shostakovich xx x Star Regent xx; Z: die Reiterin; B: Monika Tietz und die Reiterin; P: Wiebke Schindewolf)
und Katharina Tietz, die nach einem Abwurf im Parcours mit 45,60 Punkten den 27. Platz belegen

Danke an Elke Fingerholz - equipe-foto.de - für die Aufnahme aus dem Cross :-)

Katharina: „Ich bin überglücklich und sehr stolz. Gestern eine der 19 Nullrunden geschafft zu haben, das ist gigantisch. Heute haben mir vor dem letzten Sprung die Nerven einen Streich gespielt. Ich habe die Galoppsprünge in der Distanz nicht mitgezählt - und da waren es auf einmal sieben. Ohne mich wäre das Pferd fehlerfrei gewesen.“

Nach Caramia und Checkovich / Luthien geht es in der kleinen Trilogie der „Familienpferde“ heute um den von Katharina gezüchteten und gerittenen Aspen T, der ihr und ihrer Mutter gehört.

Bereits die Mutter des Canstakko-Sohnes, Anakonda von Sir Shostakovich xx x Star Regent xx, hat Katharina Tietz nach der Übernahme von Andreas Dibowski in fünf Saisons bis CIC** gefördert und national A- und L-Vielseitigkeitsprüfungen gewonnen. Mittlerweile 26-jährig geht es Anakonda immer noch gut, ihr Rentnerinnenleben verbringt sie -natürlich- im Garten der Familie Tietz.

Der wahrscheinlich bekannteste Nachfahre (Katharina: „Bei allen sechs Geburten waren wir dabei.“) der Anakonda dürfte der ehemalige Celler Landbeschäler Concours Complet, ein Vollbruder zu Aspen T, sein, über den im Rahmen der Berichterstattung vom Bundeschampionat 2018 in zwei Artikeln bei E-I zu lesen war:

Unter den Söhnen des Canstakko war Concours Complet seinerzeit in Verden hoch besprochen, ist er doch ein direkter Vertreter der vollblutbetonten Erfolgszucht des Friedrich Butt. Mutter Anakonda von Sir Shostakovich xx war mit der Concours Complet-Züchterin Katharina Tietz bis CIC** unterwegs, Großmutter Anthea von Star Regent xx trug Imke Karsten zu Erfolgen bis CCI**, die dritte Mutter Kira-Annabell von Kronenkranich xx ist auch die Mutter von Team-Olympiasieger FRH Butts Abraxxas (Ingrid Klimke). Concours Complet steht in Celler Diensten und verzeichnet aus sehr überschaubaren Anpaarungen bereits 12 4- und 5-jährige Nachkommen im Sport, von denen allein zwei (auch noch: Chapeau Claque / Katharina Tietz - 10. mit 8,2) den Weg in die Finalprüfung fanden - ein bemerkenswerter züchterischer Erfolg!

Vater der neuen Bundeschampionesse Clara Bö ist der Celler Landbeschäler Concours Complet von Canstakko / Sir Shostakovich xx. Leider musste der Hengst wegen einer Unfallverletzung schon früh eingeschläfert werden. Mit Chapeau Claque aus einer Don Bosco-Mutter war ein weiterer Concours Complet-Nachkomme im Finale platziert (8. mit Katharina Tietz).

Mittlerweile hat Chapeau Claque, der immer noch von Katharina Tietz geritten wird, seine erste 4*-Prüfung gewonnen. Mit Con Classic (Christopher Forsberg - SWE) ist ein weiterer Concours Complet-Sohn bis 4* unterwegs. Der Clara Bö-Vollbruder Cornelius Bo hat in Amerika bereits 3*-L gewonnen.

Weitere Nachkommen der Anakonda sind heute noch unter Amateurreitern erfolgreich unterwegs.


Happy Boy mit Tim Price (NZL) gewinnen den Herbstklassiker in Boekelo nach dem vierten Platz in der Dressur, der Verbesserung auf den zweiten Rang im Gelände und einer fehlerfreien Parcoursrunde. Die 25,60 Punkte decken sich mit dem Ergebnis von JL Dublin, aber sie waren im Cross eine Sekunde näher an der Bestzeit.

JL Dublin
(Holsteinerwallach *2011 von Diarado aus der Zarinna von Canto; Z: Volker Göttsche-Götze; B: Mr. & Mrs. Lambert und D. Johnson)
und Tom McEwen (GBR) sicherten sich mit einer fehlerfreien Runde das zweite Preisgeld.

Dacapo
(Holsteinerwallach *2009 von Diarado aus der Tosca VII von Canturo x Loutano; Z: ZG Bock & Eggert; B: Diana Chappell, Gillian Morris-Adams, Alison & Michael Smedley und Carolyn Taylor)
und Laura Collett (GBR) hatten alles in der Hand, ein fehlerfreier Ritt und Laura hätte nach 2019 den zweiten Boekelo-Titel gewonnen. Bis zu Hindernis 9 sah auch noch alles danach aus, bei zehn fiel diese eine entscheidende Stange und es wurde mit 25,90 Punkten der dritte Platz.


Auf Wiedersehen im Herbst 2023

Alle Ergebnisse hält die Rechenstelle bereit:

https://www.rechenstelle.de/de/veranstaltungen/2022/boekelo/



08.10.2022-KK

Viele Top-Leistungen in Boekelo

Mit dem nahezu optimalen Crossergebnis verteidigten Dacapo und Laura Collett ihre Dressurführung. Aus ihrem gemeinsamen vierten Platz wurden nun der zweite für Happy Boy und Tim Price, da sie im Ziel eine Sekunde näher an der Bestzeit waren als JL Dublin und Tom McEwen, die vom dritten Platz in den Sonntag gehen. Rosveel und Sandra Auffahrt verbesserten sich mit einer Doppel-Null-Runde auf Rang 6.

Die Nationenpreiswertung führt weiterhin das britische Team an. Die Neuseeländer (nun zweite) rangieren vor den Franzosen und den US-Amerikanern, die Iren als 5. unmittelbar vor der deutschen Mannschaft.

Menschenmassen haben sich heute auf dem Weg in das ansonsten so beschauliche Boekelo nahe Enschede gemacht. Dauernd fahrende Pendelbusse brachten die Menschen von den etwas entfernt liegenden Parkplätzen und vom Bahnhof bis an den Haupteingang, die Fahrradabstellplätze waren brechend voll. Bis zum Abend wurde noch keine Zuschauerzahl bekannt gegeben, aber gefühlt waren es einige Zehntausend. Wie ein Lindwurm zog sich der Strom durch das Gelände, am großen Wasserhindernis (18, 19ab & 20ab) entstand der erwartete Menschenkessel. Viele Besucher haben ob der vielen Incentive-Zelte sicherlich maximal nur ein Hindernis gesehen.


Rosveel
(polnischer Wallach *2013 von Bolshoi aus der Rosita von Reval x Trawant; Z: Stadina Koni Racot Sp; B: Nikolaus von Croy)
und Sandra Auffarth nach dem Gelände mit dem Dressurergebnis von 29,90 Punkten auf dem 6. Platz

Sandra Einschätzung zu den 10:07 Minuten: „Das war eine super Runde, er war richtig sicher, richtig frisch - das hat Spaß gemacht. Es ist alles so gelaufen, wie es geplant war. Das mit den Zuschauern kannte er ja noch nicht, aber das hat ihn gar nicht beeindruckt, ich glaube, das fand er sogar gut. Insgesamt war er sehr unbeeindruckt, immer richtig in der Spur, das fühlte sich sehr einfach an. Mit der Zeit war es relativ locker. Ich hatte mir etwas Puffer erarbeitet und konnte dann den letzten Teil sogar etwas ruhiger reiten, habe ihn ein klein bisschen ‘rausgenommen.“

Kommentar eines Zuschauers nach Rosveels Wasserpassage: „Es sieht aus, als stehen da nur Kavalettis.“


Dark Desire GS
(Hannoveranerstute *2009 von Don Frederico aus der Cantate von Carismo x Quasi Roi; Z: Bernd Gehrdau-Schröder; B: Dr. Jürgen Andreas Brüssau)
und Emma Brüssau sind nach dem Gelände mit 37,20 Punkten (heute 8 Punkte für die Zeitüberschreitung) auf dem 23. Platz

Die Einschätzung von Bundestrainer Peter Thomsen: „Auch Emma hat eine tolle Runde hingelegt. Ihr fehlt natürlich die Erfahrung, weil sie nur ein Pferd für solche Prüfungen hat. Mit ihrem Stil und der Sicherheit an den Sprüngen hat sie ein Top-Ergebnis gebracht. Diese 20 Sekunden Zeitüberschreitung hätte sie vielleicht herein holen können, aber es ist schwer, wenn du nur ein Pferd hast. Die Routine, in einem hohen Tempo zu reiten, ist so schwieriger zu bekommen, als wenn du fünf Pferde hast. Aber das wird bei ihr auch kommen.“


Luthien
(Westfalenstute *2012 von La Calido aus der Taramanga von Templer GL xx x Sir Shostakovich; Z: Heinrich Bergendahl, B: Helmut Bergendahl)
und Arne Bergendahl sind nach einer Doppel-Null-Runde weiterhin bei 41,10 Punkten, die in der Rangierung eine Verbesserung bis auf den 33. Platz gebracht hat


Peter Thomsen: „Arne hat die erwartete überragende Geländeleistung abgeliefert, das ist ja fast immer so bei ihm. Der Schimmel ist da ein Ausnahmepferd, ganz souverän. Er ist ja noch relativ jung und hat alles toll gelöst, aber hat ihn auch einfach toll geritten. hoffentlich klappt es morgen im Springen gut. Wir müssen jetzt sehen, dass wir die Dressur in der Winterarbeit verbessern.“

„Checkovich hat, wie auch der Schimmel von Arne, eine überragende Runde gezeigt. Er war sehr schnell, ist topfit ins Ziel gekommen und hat immer noch eine gute Ausgangsposition fürs Springen. Auch er ist ein Pferd, das im nächsten Jahr in Luhmühlen durchaus 5* gehen kann.“

Checkovich
(Westfalenwallach *2007 von Chequille aus der Soul Sister von Sir Shostakovich xx x Boss; Z: Heinrich Bergendahl; B: Helmut Bergendahl)
und Arne Bergendahl, die ohne Hindernisfehler nach 10:15 Minuten ins Ziel kamen und sich auf den 24. Platz verbessern konnten (37,40 Punkte)


Der Faden mit den „Familienpferden“ soll heute mit Checkovich und Luthien aufgegriffen werden, die beide von Heinrich Bergendahl (Arnes Großvater) gezüchtet wurden und beide im Besitz von Helmut Bergendahl (Arnes Vater) sind.

Checkovichs Vater Chequille war zunächst siegreich und platziert in Springpferdeprüfungen der Klassen A und L, danach wurde er zum Dressurpferd ausgebildet und erreichte Platzierungen bis zum Grand Prix.

Die Mutter Soul Sister von Sir Shostakovich xx war lange Zeit das Sportpferd von Vater Helmut Bergendahl und national erfolgreich bis zur M-Vielseitigkeit. Während ihrer Zuchtkarriere brachte sie neben Checkovich viele interessante Nachkommen:
- den Vollbruder Checkred *2010, platziert bis CCI-2* mit Isabel Mengeler
- die Vollschwester Checkina *2009, national platziert bis L-Springen mit Marie Büssing
- die Vollschwester Checkevina *2008, platziert bis CCI-3* mit Friederike Paradies
- Lord le Rouge *2006 von Lord Lancer, platziert bis CCI-1* (alt) mit Chistopher Forsberg (SWE) und Jakob Binder Struck (DEN)
- Lord Shostakovich *2004 von Lord Lancer, platziert bis CCI-3* (alt) mit Niklas Bschorer
- Outlaw *1995 von Ocos xx, platziert in Springpferde- und Gel-P-A
- und die Stute Taramanga *2005 von Templer GL xx, die die Mutter ist von
o Lamango (*2010 von La Calido - erfolgreich bis CCI-4* mit Antonia Baumgart),
o Luthien (*2012 von La Calido - mit Arne ebenfalls hier in Boekelo am Start),
o Carmango (*2013 von Chirivell - erfolgreich bis CCI-4* mit Dan Kreitl / USA)
o Cascamara (*2014 von Cascadello II - Weltmeisterin der Jungen Vielseitigkeitspferde 2020 mit Ingrid Klimke)


Darcy F
(Holsteinerstute *2011 von Larimar aus der Rieke VII von Esteban xx x Contender; Z: Ferdinand Baumann; B: Andreas Baumann)
und Libussa Lübbeke: Fehlerfrei über alle 26 Hindernisse beim 4*-L-Debüt, allerdings im Ziel 34 Sekunden oberhalb der Bestzeit > der 36. Platz mit 44,30 Punkten

Peter Thomsen zu Darcy F: „Für Libussa war es das erste Mal 4*-lang, das ist für einen jungen Menschen natürlich etwas anderes. Ihr erstes Ziel war es, null zu reiten - was ja auch das wichtigste ist. Sie hat eine tolle Leistung gebracht, hat sich aber ein bisschen Zeit gelassen und dann gemerkt, dass das Pferd das locker kann. Diese Erfahrung hat sie dann für das zweite Pferd gleich mitgenommen und ist dann deutlich schneller geritten.“

zu Caramia: „Mit ihrem zweiten Pferd hat Libussa das Tempo gleich etwas höher angesetzt und gemerkt, das Pferd wird gar nicht müde. Sie hat sich mit zwei Null-Runden hier super gezeigt. Mit Libussa und ihren beiden Pferden werden wir in Zukunft noch viel Freude haben.“

Caramia
(Hannoveranerstute *2010 von Comte aus der Floretta von Fabriano x Lauries Crusador xx; ZuB: Annelie Lübbeke)
und Libussa Lübbeke, die ihre zweite Runde mit einem höheren Grundtempo absolvierte und dabei fehlerfrei nach 10:25 Minuten im Ziel war > 37,10 Punkte und der 22. Platz mit der Aussicht auf eine Platzierung


Aspen T
(Hannoveranerwallach *2010 von Canstakko aus der Anakonda von Sir Shostakovich xx x Star Regent xx; Z: die Reiterin; B: Monika Tietz)
und Katharina Tietz: Die siebte deutsche Runde ohne Hindernisfehler und eine von 19 Doppel-Nullern in Boekelo 2022 brachten eine Anstieg im Ranking bis auf den 34. Platz

Peter Thomsen: „Aspen war im Gelände Weltklasse, sie hat ihn aber auch super geritten. In der Dressur gibt es Defizite, darüber haben wir aber schon gesprochen. Er spielt einfach mit den Geländeabmessungen und ist ihm nächsten vielleicht so weit, dass er in Luhmühlen 5* gehen kann.“


Eddie Weld
(Hannoveranerwallach *2012 von Embassy I aus der Cora von Colway Bold xx x Watussi; Z: Heide Brüggemann; B: die Reiterin)
und Beeke Jankowski; Beeke hat nach einer Verweigerung und einer Missed Flag aufgegeben ...

… dabei hatte sie sogar ihren eigenen Fan-Club mitgebracht

Beekes Ursachenforschung: „Irgendwie war das nicht unser Tag heute. Wir hatten von Anfang an nicht den Rhythmus, wie ich mir das vorgestellt habe. In das Coffin [Hindernis 10] kam wir ganz gut hinein, über dem Graben sprang er so ein bisschen nach rechts. Da hätte ich vielleicht etwas mehr dran bleiben müssen, aber ich dachte, es wäre noch gut aber dann geht es halt manchmal einfach schnell. An Sprung zwölf habe ich gekämpft, da kam ich nicht Hundertprozentig hin. An die Missed Flag habe ich jetzt nicht so gedacht, aber er kam schon ein wenig nach rechts weg. Bei 14 kam ich normal über den Steil, dann ließ er sich aber nicht so zurücknehmen, wie ich das gedacht habe und dann wollte ich nicht auf 4 ½ Galoppsprünge über die Ecke. Da habe ich dann durchpariert. Es war einfach nicht unser Tag.“


Dacapo
(Holsteinerwallach *2009 von Diarado aus der Tosca VII von Canturo x Loutano; Z: ZG Bock & Eggert; B: Diana Chappell, Gillian Morris-Adams, Alison & Michael Smedley und Carolyn Taylor)
und Laura Collett (GBR) hatten im Ziel noch genau eine Sekunde Zeitreserve und verteidigen ihre Dressurführung (21,90 Punkte) sehr souverän

Happy Boy mit Tim Price (NZL) verbessern sich nach 10:07 Minuten im Gelände vom 4. auf den 2. Platz (weiterhin 25,60 Punkte)

JL Dublin
(Holsteinerwallach *2011 von Diarado aus der Zarinna von Canto; Z: Volker Göttsche-Götze; B: Mr. & Mrs. Lambert und D. Johnson)
und Tom McEwen (GBR) waren eine Sekunde schneller als Happy Boy / Tim Price und belegen nun mit ebenfalls 25,60 Punkten den 3. Platz

Evita AP
(OS-Stute *2014 von Con Air aus der Electra von Flyinge Electro; Z: Anne Peyer; B: Brett Bullimore & Seahorse Syndicate)
und Sarah Bullimore (GBR) hatten im Ziel sechs Sekunden Reserve und sind nun 5. (28,40 Punkte)

Rehy DJ und Yasmin Ingham - mit dem Dressurergebnis von 28,70 Punkten auf dem 5. Platz

Baccarat d’Argonne und Morgane Euriat sind auf dem 7. Platz (28,90 Punkte wie auch Rosveel, aber 7 Sekunden weiter von der Bestzeit entfernt) das aktuell bestrangierte französische Paar

Elisabeth Halliday-Sharp (USA) um 11:26 Uhr mit dem Blick auf die Kombination 24ab …

… und etwas mehr als eine Stunde später mit Miks Master C auf dem Weg zum 8. Platz (29,40 Punkte inklusive der für die 8 Sekunden Zeitüberschreitung)

Izilot DHI mit Rosalind Canter (GBR) nahmen alle Hindernisse fehlerfrei, benötigten aber 11 Zusatzsekunden (9. - 29,40)

Chaman Dumontceau und Stephane Landois (FRA) fegten mit fast 590 m/min über die knapp 5.800 Meter in Boekelo und sind nach dem 17. Platz in der Dressur nun mit weiterhin 30,30 Punkten 11.

Clever Trick und Susannah Berry (IRL) profitierten vom dicht gedrängten Mittelfeld vor dem Cross: Ihre Doppel-Null-Runde brachte sie mit 31,80 Punkte auf den 12. Platz, am Freitag reichte das Ergebnis zu Rang 28



Forever und Roxana Graman (NED) hatten großes Glück: Vom Ansager während ihres Rittes förmlich mit Komplimenten überhäuft, hatten sie am letzten Sprung einen bösen Sturz. Mit Forever war alles OK, Roxana wurde ins Krankenhaus gebracht. Ohne Verletzungen war sie bereits am frühen Abend auf dem Weg nach Hause. Nach einem weiteren Pferdesturz war dieses Hindernis unreparabel und musste für die letzten 20 Starter aus dem Wettbewerb genommen werden.


Der Fence-Report verzeichnet unter den 74 Startern 19 Paare mit einer Doppel-Null-Runde, weiter 24 Ritte waren fehlerfrei an allen Hindernissen. Die Binsenweisheit, dass der Kurs erst hinter der Ziellinie zu Ende ist, mussten sich heute vier Reiter vorhalten lassen. Zwei Pferde stürzten am letzten Hindernis, zwei weitere Reiter mussten die letzten Meter nach diesem Sprung auf den Sohlen ihrer Stiefel fortsetzen. Insgesamt schieden neun Paare aus, sechs ReiterInnen hoben unterwegs die Hand. Eine Verwarnung für „Gefährliches Reiten“ wurde an Katherine Coleman (USA) ausgesprochen.

Alle Listen und Ergebnisse hält die Rechenstelle bereit:
https://www.rechenstelle.de/de/veranstaltungen/2022/boekelo/

Auch Clipmyhorse ist in Boekelo dabei:
https://www.clipmyhorse.tv



07.10.2022-KK

Herbstzeit in Holland

Nach zwei Tagen und 75 Startern haben Dacopo / Laura Collett (GBR) die Führung im CCI-4*-L in Boekelo übernommen. Swirly Temptress / Giovanni Ugolotti (ITA) sowie Izilot DHI / Ros Canter (GBR) folgen auf den nächsten Plätzen. Als bestes deutsches Paar gehen Rosveel und Sandra Auffarth vom 10. Rang in das Gelände.

Im Nationenpreis führen die Briten vor den US-Amerikanern, den Neuseeländern und dem deutschen Team mit Rosveel / Sandra Auffarth, Dark Desire GS / Emma Brüssau, Darcy F / Libussa Lübbeke und Luthien / Arne Bergendahl.


Rosveel

(polnischer Wallach *2013 von Bolshoi aus der Rosita von Reval x Trawant; Z: Stadina Koni Racot Sp; B: Nikolaus von Croy)

mit Sandra Auffarth

Als letzte Mannschaftsreiterin gab Sandra Auffarth dem Team im Ranking noch einen richtigen Schub nach vorn. Mit dem erst 9-jährigen Rosveel gelang eine mehr als solide Vorstellung, die ihre Höhepunkte in der Trab- und Schrittarbeit hatte. Der Galoppteil litt unter einem weniger guten fliegenden Wechsel und einem, der misslungen ist. Mit den 28,90 Minuspunkten beträgt die Differenz zur Tête genau sieben Punkte.

Den einen Wechsel hatte Sandra nach ihrem Ritt quasi direkt vor den Augen: „Schade war es mit dem einen Wechsel. Und das ist sogar eigentlich noch sein sicherer Wechsel. Ich glaube, da war ich mir heute einfach zu sicher und habe zu nachlässig geritten. Er war insgesamt super konzentriert und super zufrieden mit sich. Ich glaube, das Gesamtbild war einfach schön harmonisch. Es war jetzt die letzte Dressur in diesem Jahr und er hatte eine tolle Saison. Er ist ja schon im letzten Jahr für ein achtjähriges Pferd viele Vier-Sterne-Prüfungen gegangen, aber ich hatte nie das Gefühl, dass er damit überfordert ist. Und so zog sich das durch diese Saison weiter, dass er noch sicherer geworden ist.“


Dark Desire GS

(Hannoveranerstute *2009 von Don Frederico aus der Cantate von Carismo x Quasi Roi; Z: Bernd Gehrdau-Schröder; B: Dr. Jürgen Andreas Brüssau)

mit Emma Brüssau

Auf Rang dreizehn sind aktuell Dark Desire GS und Emma Brüssau mit 29,20 Punkten gelistet. Beim Blick auf die Dressureinzelnoten von Christina Klingspor (SWE - Richterin bei C), Edith Schless-Störtenbecker (GER - M) und Merel Schurink (NED - E) fällt die sehr häufig vorkommende 7,5 direkt ins Auge. Drei Mal eine 8 für den starken Schritt (E), den letzten Aufmarsch (C) und die Harmonie zwischen Reiter und Pferd (C) stehen gegen eine 4 für den zweiten fliegenden Wechsel (M), alles andere bewegt sich zwischen 6 und 7.

Am Mittag hatte Emma einen kurzen Moment Zeit: „Ich bin sehr zufrieden, das war unsere beste Dressur in dieser Saison. Ich hatte tatsächlich heute ein sehr gutes Gefühl, sie war motiviert und hatte auch Spaß. Im Nachhinein denke ich mir, hätte ich es doch mal mehr ausgeritten oder mal etwas mehr auf Risiko, aber auch so bin ich rundherum sehr zufrieden. Ich glaube, in der Galopptour habe ich die meisten Punkte gesammelt, da war sie sehr bei mir und vor mir. Den zweiten Wechsel wollte sie mir etwas vorweg nehmen, aber ansonsten hatte ich im Galopp sogar noch ein besseres Gefühl als im Trab. Vor der Prüfung war ich schon etwas nervös, aber als ich auf die Mittellinie geritten bin habe ich schon gemerkt, dass sie heute gut drauf ist und dass das eine gute Aufgabe werden kann.“


Darcy F

(Holsteinerstute *2011 von Larimar aus der Rieke VII von Esteban xx x Contender; Z: Ferdinand Baumann; B: Andreas Baumann)

mit Libussa Lübbeke

Sehr gleichmäßig -alle Noten zwischen 6 und 7,5- absolvierten Darcy F und Libussa Lübbeke ihr 4*-L-Debüt. Bestbewertet wurden dabei der starke Schritt und die Harmonie zwischen Reiterin und Pferd (je zwei Mal 7,5 und einmal 7) sowie das Halten vor dem Rückwärtsrichten und der erste fliegende Wechsel (je zwei Mal 7 und einmal 7,5). Die in der Summe 30,70 Punkte bedeuten im Moment den 19. Platz.

Entsprechend gelöst stand Libussa nach ihrem Ritt vor dem Mikrofon: „Ich bin mit dem Pferd sehr zufrieden. Ich glaube, dass wir eine schöne Runde hinlegen konnten in unserem ersten Senioren-Nationenpreis. Eine gewisse Anspannung ist ja immer gut, aber es war jetzt kein unangenehmer Druck. Ich kam super zum Reiten und wir hatten keinen groben Schnitzer. Mit der Galopparbeit war ich sehr zufrieden, die Wechsel fand ich sehr gelungen, rundherum hatte ich eigentlich ein sehr gutes Reitgefühl und sie war sehr entspannt.“


Luthien

(Westfalenstute *2012 von La Calido aus der Taramanga von Templer GL xx x Sir Shostakovich; Z: Heinrich Bergendahl, B: Helmut Bergendahl)

mit Arne Bergendahl

Für das Team hatten Luthien und Arne Bergendahl den Auftakt gemacht. Die mütterlicherseits sehr hoch im Blut stehende Schimmelstute blieb am Ende mit 41,10 Punkten und Platz 68 im Rahmen ihrer derzeitigen Möglichkeiten. In dieser Saison ging die Bandbreite der 4*-Richterbewertungen von 39,60 bis zu 48 Punkten.

Arne äußerte sich ein paar Minuten nach seinem Ritt sehr realistisch: „Ich bin eigentlich ganz zufrieden, weil sie sich besser hat reiten lassen als sonst schon mal. Das Problem bei ihr ist, dass man eigentlich immer auf der Bremse steht. Und das dann da keine wirklichen Noten bei rumkommen, da kann ich die Richter auch verstehen. Vom Reiten her wird es in kleinen Schritten besser. Sie ist ein sehr nervöses Pferd, aber sie hat in diesem Jahr ja auch schon einiges gesehen. Draußen konnte ich im Trab schon etwas mehr nach vorne reiten, dass ging drinnen noch nicht so. Den Mittelgalopp fand ich ganz gut, aber bei 41 Punkten gab es halt nicht viele Höhepunkte, da muss man ganz ehrlich sein.“


Beste der vier deutschen Einzelreiter ist nach der Dressur Libussa Lübbeke, die mit Caramia exakt das Ergebnis erreichte, das sie am Donnerstag schon mit Darcy F abgeliefert hat. Allerdings schöpften die Richterinnen die Bandbreite der Notenskala hier weiter aus (von 4-5-4 für den zweiten fliegenden Wechsel bis zwei Mal 8,5 von Merel Schurink bei den beiden Grußaufstellungen).
Libussa: „Das lief gut, so gut, wie ich es mir gewünscht habe. In der Schritt- und Trabtour hatte ich ein sehr gutes Gefühl, da kam ich richtig zum Reiten. Sie hat, bis auf das eine Missgeschick, jede Hilfe richtig verstanden. Sie ist viele Jahre nur kleinere Prüfungen mit einfachen Wechseln und Außengalopp gegangen, da hakt es im Moment schon mal bei den fliegenden Wechseln. Wir üben das weiter und im nächsten Jahr klappt das bestimmt besser.“

Libussa hat ein echtes „Familienpferd“ unter dem Sattel: Sowohl Caramia als auch deren Mutter Floretta wurden von Libussas Mutter Annelie gezüchtet. Die Floretta-Mutter Lafalda von Lauries Crusador xx x Grande x Frustra II war das Hochzeitsgeschenk der Oma an Libussas Eltern. „Die guten Stuten gehören in die Zucht“, diese Aussage schreibt Libussa ihrer Mutter zu, die mit Floretta einige sehr erfolgreiche Nachkommen gezüchtet hat.

Neben Caramia gehören dazu

Caramella *2003 von Contender (= Caramia-Großvater) > erfolgreich bis 2* (alt), 3. mit Fritz Ludwig Lübbeke bei der DM-Junge Reiter in 201 und im selben Jahr Teilnehmer der Europameisterschaft; nach der Sportkarriere jetzt Mutter eines Grey Butt-Fohlens

La Peregrina *2008 von Londontime > platziert bis M- und S-Dressur

Foxcon *2014 von Favoritas xx > mit Libussa platziert bis CCI-2*

Benedetta *2015 von Bonaparte N AA > mit Libussa platziert bis Springperde-L, Geländepferde-L und CCI-1*

Für Florettas Mutter Lafalda sind bei der FN sieben Nachkommen verzeichnet, darunter

Rivaner *2001 von Rotspon > siegreich bei Grand Prix und

Con Crusador *2002 von Contendro I > 2004 in Verden gekört und platziert bis S-Springen

Florettas Großmutter Grafalda hat ebenfalls sieben Nachkommen bei der FN registriert, die fast 80.000 € Gewinnsumme eingesammelt haben. Darunter die Grand-Prix Sieger Falada M von Forrest xx und sein Vollbruder Faletto, der siegreich bis S-Dressur war.

Zwei weitere solcher „Familienpferde“ werden wir am Samstag und Sonntag näher vorstellen.


Mit 35,40 Punkten liegen Checkovich und Arne Bergendahl nach der Dressur im breiten Mittelfeld. Fünfzehn Sekunden Zeitverlust der Konkurrenten könnten das Paar vom Niederrhein bis auf den 14. Platz empor klettern lassen, andersherum könnten sie aber hinter Luthien eingereiht werden.

Arnes Kommentar ersetzt den Blick auf den Notenbogen: „Als ich in die Arena kam, habe ich nur gedacht ‚Hui, der Galopp wird spannend‘. Er war schon lange nicht mehr so angespannt, nicht einmal in Aachen. Dennoch fing er gut an. In der Trabtour konnte ich einen Blick auf den großen Bildschirm werfen und mich kurz über die guten Noten freuen. Mit dem Schritt war es dann aber vorbei mit der Ruhe, er wird dann ungleich und kurz und mit der Anspannung wirkt es eirig, dann auch noch der Patzer beim Angaloppieren. Er verkriecht sich dann, wird stramm und es besteht immer die Gefahr, dass er explodiert. Im Nachhinein hätte ich vielleicht im starken Galopp mehr investieren können. Er hat sich irgendwann wieder gefangen und nach hinten heraus auch wieder ordentliche Noten bekommen.


„Eigentlich geht es mir ganz gut, ein bisschen traurig bin ich wegen der Noten. Da waren doch ein paar Sachen dabei, die haben besser geklappt als sonst und da hatte ich schon auf bessere Punkte gehofft - aber hier reiten sie halt fast alle gut. Bei uns waren die fliegenden Wechsel nicht so gut, aber das begleitet uns schon länger. Er war die ganze Zeit bemüht und voll konzentriert, hat keine Fehler gemacht wo ich gedacht habe, die hat er sonst nicht gemacht. Auf jeden Fall haben wir doch ein paar Hausaufgaben für den Winter mitbekommen. Insgesamt war es schon OK, aber man hofft ja doch immer auf ein bisschen besser“ bewertete Beeke Jankowski ihre Dressur (50. - 36,80 Punkte) mit Eddie Weld nach einer zehnjährigen Boekelo-Abstinenz.


Gleich eine doppelte Premiere feierten Aspen T und Katharina Tietz auf dem 4*-L-Parkett, die sie nach der Dressur mit 41,60 Punkten auf den 69. Platz geführt hat. Nach einer kurzen Verschnaufpause äußerte sich Katharina: „Mir geht es gut, aber natürlich wäre ich noch besser drauf, wenn’s besser geklappt hätte. Vor dem Rückwärtsrichten hat er geruht. Das sind natürlich so Punkte, die man nicht liegen lassen darf. Beim Schritt hatte ich eigentlich sogar ein gutes Gefühl und im Galopp war er einfach an. Schon in der Ecke hat er sich aufgepusht und wohl gesagt ‚Heja, Galopp‘, da war der große Gang drin. Gefühlt ist er bestimmt nun das zwanzigste Mal die gleiche Aufgabe gegangen und hat den Galoppwechsel einfach vorweg genommen. Gestern Abend waren wir schon im Stadion, da war er wesentlich ruhiger, auch heute war der draußen recht entspannt, aber hier drinnen ist es dann doch wie in einem Kessel. Gerne hätte ich ein positiveres Ergebnis gehabt, gerade beim letzten Turnier in dieser Saison.“


Dacapo

(Holsteinerwallach *2009 von Diarado aus der Tosca VII von Canturo x Loutano; Z: ZG Bock & Eggert; B: Diana Chappell, Gillian Morris-Adams, Alison & Michael Smedley und Carolyn Taylor) und Laura Collett (GBR / 1. mit 21,90 Punkten)

Izilot DHI mit Rosalind Canter (GBR / 3. - 25,00)

Happy Boy mit Tim Price (NZL / 4. - 25,60)


Mit dem Schlusswort von Bundestrainer Peter Thomsen zu den Dressuren der Mannschaftsreiter soll dann der Dressurteil der Geschichte angehören: „Heute Morgen hatten wir einen etwas holprigen Start. Der Schimmel von Arne war doch ganz schön beeindruckt von der Kulisse, aber er hat es so gut es ging nach Hause geritten. Die anderen drei fand ich sehr gut. Wenn bei Sandra der erste Wechsel besser geklappt hätte, wäre sie zwei Punkte besser gewesen; das wird echt ein tolles Pferd. Aber auch wird es so sein, dass das Gelände und das Springen entscheiden. Also: Weiter geht’s.“


Um 10:45 Uhr eröffnen ACSI Harry Belafonte, der mittlerweile 19-jährige Heraldik xx-Sohn, der in Boekelo seinen letzten Wettstreit absolviert, und Thierry van Reine (NED) am morgigen Samstag den Geländetag. Die Ziellinie am Ende der knapp 5.800 Meter langen Strecke mit den 26 Hindernissen sollten sie möglichst nach 10:10 Sekunden überqueren.

Und das sagen die deutschen Teilnehmer zum von Adrian Ditcham (GBR) konzipierten Kurs, der in Teilen über eine veränderte Trasse geführt wird.


4 a-c Die erste Kombination

Sandra Auffarth (Startzeit = 13:17 Uhr):

Das Gelände sieht toll aus, es ist schön gebaut. Es gibt ein paar kniffelige Ecken, wo man sehr konzentriert sein muss, dann aber viele Flusssprünge und schöne Galoppierstrecken. Der Boden ist sehr gut. Das sieht nach Spaß aus.

8 a-c Der direkte Weg durch das erste Wasser

Emma Brüssau (12:37 Uhr):

Es ist ein super, super schönes Gelände, super schön aufgebaut, alle Sprünge dekoriert, einfach eine schöne Kulisse. Es ist aber auch tricky, da sind ein, zwei Aufgaben, die nicht so leicht sind, aber alles ist sehr fair gebaut. Ein paar Sachen werde ich mir noch genauer anschauen und die müssen wir auch besprechen. Beim Wasser bin ich sehr gespannt: Die Pferde galoppieren erst über die lange Trasse und kommen dann auf einmal in die Menschenmenge hinein. Da wird es wichtig sein, dass sie konzentriert bei einem bleiben. Ich freue mich auf jeden Fall, hier reiten zu dürfen.

10 a-d Das Coffin

Beeke Jankowski (14:01 Uhr):

Er ist ein großes Pferd und soll morgen mit möglichst wenig Galoppsprüngen durchkommen, auch wenn es für uns zusammen die erste lange Vier-Sterne-Prüfung ist. Es ist so, dass auch das ganze Drumherum zum Pferd passen muss, und das ist hier so. Schon beim ersten Abgehen hatte ich ein tolles Gefühl, das Gelände gefällt mir super, alles ist mit viel Liebe zum Detail gebaut. Es ist anspruchsvoll, es jagt aber nicht eine Aufgabe die andere - da ist immer mal wieder ein Tisch oder etwas anderes zum Verschnaufen dazwischen. Er ist sehr nervenstart, ich glaube, die vielen Zuschauer werden im relativ egal sein, vielleicht pushen sie ihn sogar etwas. Die meisten Gäste haben viel Lust dabei zu sein und sorgen für eine gute Stimmung.

15 ab, auf dem Weg dahin könnte es mit vier oder fünf Galoppsprüngen

Libussa Lübbeke (11:57 Uhr mit Darcy F / 14:37 Uhr mit Caramia):

Ich glaube, dass das Gelände nicht zu unterschätzen ist. Da werden so ein, zwei Klippen sein, die aber alle machbar sind und ich hoffe, dass wir das auch so zeigen können. Der Kurs und die vielen Zuschauer beanspruchen die Pferde bestimmt auch vom Kopf her da, da ist viel Konzentration gefragt - aber ich bin guter Dinge.

19 ab & 20 ab - Die zweite Abkühlung - hoffentlich nur für die Pferdebeine

Katharina Tietz (13:33 Uhr):

Seine Stärken sind das freie Galoppieren und das Springen und hier ist viel zu springen, dazu kommen die technischen Anforderungen. Da fordert jeder Sprung Konzentration. Für uns beide ist es die erste lange Vier-Sterne-Prüfung, das macht es besonders spannend - mal sehen, wie es Pferd und Reiterin ab der siebten Minute so geht. Geplant habe ich, überall geradeaus zu reiten, die Alternativen sind für seinen großen Galopp einfach zu kringelig.

24 ab - Die letzte „echte“ Kombination mit dem Bachlauf in der Mitte

Arne Bergendahl (11:21 Uhr mit Luthien / 14:57 Uhr mit Checkovich):

Es sind viele Mut- und Kraftsprünge, die technischen Herausforderungen sind sicherlich das Coffin, die Ecken bei 13, das Wasserhindernis mit 19ab und 20ab und die letzte Kombination mit dem Wasserdurchritt vor dem Stadion, die kurz vor dem 9-Minuten-Punkt steht. Für Luthien sind hohe Sprünge super, ihr ist das egal, ob sie zehn Zentimeter zu dicht kommt oder sie weit weg ist, das kriegt sie immer alles hin, da ist ihre Stärke.


Peter Thomsen:
Ich finde, das Gelände ist toll aufgebaut, es sind wunderschöne Sprünge und wir haben hervorragende Bodenverhältnisse. Für mich ist es genau das Boekelo, das wir brauchen. Hier können wir junge Pferde und junge Reiter in den Vier-Sterne-Bereich hineinbringen. Ich glaube, es wird ein toller Samstag werden, aber auch mit genug Fehlern. Hier wird einem nichts geschenkt.


Die Einschätzung zur vielleicht längsten Partymeile Europas konnte Beeke Jankowski mit einer kleinen Geschichte unterlegen: „Vor einigen Jahren habe ich beim letzten Abgehen mein Telefon an der Strecke verloren. Um es wiederzubekommen, habe ich mich dann selber angerufen. Ein Mann meldete sich. Auf die Frage, an welchem Sprung er denn stehen würde meinte er nur ‚Welcher Sprung? Sind hier Sprünge? Ich bin in dem und dem Zelt.‘ “


Alle Listen und Ergebnisse hält die Rechenstelle bereit:
https://www.rechenstelle.de/de/veranstaltungen/2022/boekelo/

Auch Clipmyhorse ist in Boekelo dabei:
https://www.clipmyhorse.tv












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