20.10.2021-KK

Und noch ein Championat - Die WM der jungen Vielseitigkeitspferde

Alle deutschen Pferde haben die erste Verfassungsprüfung in Le Lion-d'Angers erfolgreich absolviert und kämpfen ab morgen um die beiden Titel der Weltmeister der jungen Vielseitigkeitspferde in dem 5.000-Einwohner-Städtchen im Nordwesten Frankreichs.


Um 9 Uhr starten die 6-jährigen mit ihrer Dressur; den deutschen Auftakt machen Chintonic und Julia Krajewski um 9:23 Uhr.

Knapp eine Stunde später (10:13 Uhr) werden Lagona und Anna-Lena Schaaf das Richtertrio begrüßen. Die Nachmittage (jeweils ab 13 Uhr) sind traditionell den älteren Pferden vorbehalten. Um 15:09 Uhr greifen Cinnamon Red und Josephine Schnaufer-Völkel in das Geschehen ein, Promising Pete TSF und Felix Etzel folgen um 16:22 Uhr.

Am Freitag starten Julia Krajewski mit ihrem zweiten Pferd Great Twist d'Ive Z (10:55 Uhr), Italia / Liv Elin Gunzenhäuser (14:34 Uhr), Lillybelle EA / Anna Siemer (15:02 Uhr) und Just Jaques / Caro Hoffrichter (16:01 Uhr).

Bei den 7-jährigen Pferde benötigten drei den Umweg und wurden anschließend akzeptiert, so dass nun 58 Paare um den Titel, die Schleifen und die Geld- und Ehrenpreise kämpfen.

Alle Ergebnisse und Listen hält Worldsporttiming bereit:
https://results.worldsporttiming.com/event/68

Auf dem Bild: Chintonic und Julia Krajewski trabten als erste der lediglich acht deutschen Paare über die Vorführbahn.


21.10.2021-KK

Guten Morgen aus Le Lion: Die Klasse 2017

In etwa  vierzig Minuten eröffnen Mollegardens Korona und Aistis Vitkauskas den Reigen der diesjährigen Titelanwärter. Um 13 Uhr nehmen die 7-jährigen Pferde den Wettkampf auf. Ein guter Zeitpunkt, um Rückschau auf die Klasse 2017 zu nehmen. Was ist aus ihnen geworden, die vor vier Jahren um die Weltmeisterehren bei den älteren Pferden gekämpft haben.


Der Sieger Alertamalib'Or wird weiterhin von Astier Nicolas geritten, hatte als 8-jähriger ein zunächst gutes Jahr mit Platzierungen in 2- und 3*-Prüfungen (altes System) und zum Abschluss eine fehlerfreie Runde in der Bestzeit im Cross von Boekelo. Vor der letzten Verfassungsprüfung wurde er zurückgezogen und tauchte international erst im Herbst 2020 und im Frühjahr 2021 wieder auf. Nach einer ruhigen Runde in Saumur (3*-S) konnten beide in Avenches im Juni 3*-L gewinnen. Im August kam der dunkle Anglo-Araber-Wallach in Blair Castle (4*-S) von den Beinen und wurde in Lignières (3*-L) vor dem Gelände zurückgezogen.

Als Vize-Champion schipperte Direct Cassino mit Izzy Taylor zurück auf die britische Insel. Beide Pferde trafen in Boekelo erneut aufeinander, wobei Direct Cassino ohne die vier Springfehler sogar auf Anhieb eine Top-10-Platzierung erreicht hätte. Im Jahr darauf wurde der Ire nach Japan verkauft, nach einem Sturz in Charlbury (3*-S - September 2020) verliert sich seine Spur.

Yacabo BK, ein weiterer Spanier unter dem Sattel von Andrew Nicholson, war 2017 mit seinem Dressurergebnis 3. geworden. Mitte 2018 wechselte er Besitzer und Stall und wurde fortan von Nicola Wilson präsentiert, u.a. auch einige Wochen später in Boekelo. Nach einigen nationalen und internationalen Einsätzen im ersten Halbjahr 2019 folgte eine Pause bis März 2020 - allerdings blieb es bisher bei diesem einen Re-Start.

Sir Papillon blieb nach dem vierten Platz noch zwei Jahre bei Laura Collett, sammelte einige Schleifen (2* alt & 3* neu). Nach einem Zwischenstopp wird Sir Papillon seit Mitte 2021 3* und 4* von Thomas Rowland geritten.

Box Leo nahm das fünfte Preisgeld für Ludwig Svennerstal mit nach Schweden. Nach einem Jahr Pause startete das Paar in den beiden folgenden Jahren international jeweils nur einmal in kurzen 4*-Prüfungen, national konnten sie in 2020 in Großbritannien nur einen von drei Wettbewerben beenden. Mittlerweile sitzt Frida Andersen im Sattel und nahm in dieser Saison bei fünf Starts (3 und 4*-S) fünf

Schleifen mit nach Hause und gewann dazu Anfang September das CCI3*-L in Sopot.
Vitali von Contender x Heraldik xx war an sechster Stelle das erfolgreichste deutsche Pferd. Der von Günther Fielmann gezüchtete Wallach war noch zwei Jahre mit James Avery einige Male in Ehrenrunden vertreten und hatte in 2019 eine Pause. 2020 wurde er auf der britischen Insel von Samantha Lissington vorgestellt, ehe im Winter darauf Tim Price die weitere Ausbildung übernahm. Mit dem 4*-L-Sieg im Frühjahr in Strzegom am Revers ging die Reise im Spätsommer zu den Olympischen Spielen in Tokio. Vor dem ersten Springen lugten beide von Platz vier aus noch auf die Medaillenränge - nach acht abgeworfenen Stangen in beiden Springrunden blieb der 24. Rang in der Einzelwertung und mit dem Team Neuseeland der 4. Platz.


Jum Jum und Frank Ostholt waren einziges deutsches Paar in den Top-10 (9.) - und das mit 9 Fehlerpunkten im Parcours. Die nachfolgende Saison war wohl die erfolgreichste des westfälischen Paares (u.a. 2. beim CICO3* in Waregem). In den beiden folgenden Jahren wechselten Aufs und Abs häufiger, für den angestrebten Höhepunkt, mit dem selbstgezogenen eigenen Pferd zur Europameisterschaft im eigenen Land, fanden beide keine Berücksichtigung. In 2021 kehrten mit einen Schritt zurück auf 2- und 3-Niveau auch die Erfolge zurück (2. 2*-S, 3. 3*-L und zwei Beinahe-Platzierungen bei insgesamt vier Starts).






Knapp heraus aus der Platzierung (17.) waren als zweitbestes deutsches Paar Jadore Moi und Sophie Leube heraus, deren Dressur- und Geländeergebnis für den zweiten Rang gereicht hätte - aber 13 Strafpunkte im Abschlussspringen waren dann genau einer zu viel. Mittlerweile haben beide 31 internationale Prüfungen bestritten, sich kontinuierlich mit den neuen Aufgaben und höheren Anforderungen vertraut gemacht und quasi als bisherige Krönung vor zwei Wochen den Herbstklassiker in Boekelo gewonnen. Sophie selber sagt über die gemeinsame Zeit: "Ich weiß, dass diesem Pferd keine Grenzen gesetzt sind, ich weiß, dass dieses Pferd alles kann. Ich bin mit ihr gewachsen. Das waren meine ersten 3*-Prüfungen, die ich mit ihr geritten bin. Wir wachsen zusammen da 'rein und wachsen hoffentlich weiter über uns hinaus."



Mighty Spring (26. nach einer Doppel-Null-Runde im Gelände) und Heike Jahncke sind ebenfalls immer noch ein Paar. Ein Sieg (CIC2*) und Platzierungen bis 4* (L und S) stehen mittlerweile in der gemeinsamen Vita. "In 2019 habe ich mit Mighty kürzer getreten, da die Konzentration Coco Spring und der ländlichen Euro galt. In 2020 ist sie vermehrt 4* gegangen, war in Strzegom platziert und wird durften unseren ersten Nationenpreis gehen. Dieses Jahr war eigentlich so ihre beste Saison, sie war in allen fünf Prüfungen platziert" erzählte Heike am Rande des Turniers in Boekelo. "Die Stärken von Mighty liegen absolut im Gelände. Sie geht zuhause auch schon gut Dressur, aber das kriegen wir einfach noch nicht aufs Viereck. … Ihre Entwicklung verlief eigentlich sehr stetig: 5-jährig Bundeschampionat, 6-jährig Bundeschampionat, 7-jährig Le Lion gestartet, 8-jährig 4* [nach dem neuen System] gegangen, 9-jährig nur bis 3*, 10-jährig 4* platziert."



Ein anderen Weg hat der polnische Wallach Belfast (39.) eingeschlagen. "Er hat so seinen Weg gemacht. Ich hab' immer sehr, sehr große Stücke auf ihn gehalten, am Ende war er aber für die große Tour an bunten Stangen nicht vorsichtig genug. Im Gelände ist er handlich, er konnte alles rennen, konnte alles springen und machte das auch alles gut. Es ist auch nicht das Vermögen, das ihm fehlt. Bei bunten Stangen ist er einfach unsicher und diese Unsicherheit führte dazu, dass er in die Flucht geriet" resümierte Andreas Dibowski die gemeinsame Zeit, die beide bis zu 4*-S gebracht hat.


Seit diesem Jahr wird Belfast von Maxima Hohenhorst geritten. Dibo erzählte über das neue Paar, das er als Trainer begleitet: "Über die problematischen Verhältnisse mit ihm ist sie komplett aufgeklärt worden. Sie hat sich jetzt das ganze Jahr Zeit genommen, um mit ihm zusammen zu wachsen. Sie haben auch schon die ein oder anderen Höhen und Tiefen hinter sich, aber das war mit Ansage. Ich hab' die große Chance bei ihm gesehen, wenn er in eine Hand kommt, wo er das Nummer-1-Pferd ist, dass er das auch wieder zurückgeben kann - und das er erst einmal auf kleinerem Niveau läuft, um den inneren Druck zu verlieren. Das hat jetzt auch dieses Jahr gedauert. Jetzt in Ströhen, was für mich eigentlich so die ungünstigste Prüfung im Gelände war, da hatte sie ihn so weit, dass sie ganz souverän eine Null-Runde in der Zeit geritten ist." Diese Leistung haben Belfast und Maxima am vergangenen Wochenende mit einem fehlerfreien Gelände knapp oberhalb der Bestzeit bei der Intro in Strzegom bestätigt.


Von den 58 Startern sind inzwischen 3 im 5*-Sektor angekommen. Chilli Knight (7.) konnte mit Gemma Tattersall die Königsklasse in Bicton vor einigen Wochen gewinnen. Drei Pferde waren bei den Olympischen Spielen in Tokio am Start, eines davon als Ersatzpferd lediglich im Springen. Zwei Pferde sind mit Nachwuchsreitern bei der EM in Segersjö gestartet. 44 Pferde sind in 4*-Prüfungen gestartet worden, vier gingen hierbei als Têtenpferde auf die Ehrenrunde, weitere 26 waren als Schleifensammler aktiv. Von den 40 Pferden, die auch in 2021 Einträge in der FEI-Datenbank haben, werden 26 weiterhin von ihren Le Lion-ReiterInnen ausgebildet.

Danke an Christiane Jahnke (https://www.chrissis-pferdebilder.com/) für die Bilder von Jadore Moi und Belfast/Dibo.



21.10.2021-KK

Gute bis sehr gute Ausgangspositionen für die deutschen Reiter und Pferde in Le Lion

Lagona und Anna-Lena Schaaf setzten ein eindrucksvolles Ausrufezeichen bei den 6-jährigen Pferden und haben die Spitzenposition nach 22 Startern. Quasi am Schweif hängen Fair Lady des Broucks / Thomas Carlile sowie ChinTonic / Julia Krajewski.
Mit Outback -unter Laura Collett- führt auch beim 2014er Jahrgang ein deutsches Pferd. Heads Up / Hayden Robert Hankey, Cooley Snapchat / Selina Milnes und Evita AP / Sarah Bullimore folgen mit weniger als einem Punkt Abstand. Cinnamon Red und Josephine Schnaufer sind auf den fünften Platz geritten, Promising Pete TSF / Felix Etzel folgen auf dem achten Rang.

Beim Blick in die Genetik der 103 Pferde fallen einige Namen besonders auf. Die Canadian River x Hand in Glove xx-Tochter Gini ten Hunsel ist in beiden Prüfungen mit je einem Nachkommen vertreten. Sechs Hengste sind als Väter doppelt anwesend. In dieser Reihe steht zusätzlich Contendro, dessen Vater Contender dazu als Muttervater gelistet ist. Diamant de Semilly ist als Vater (1 x) sowie als Vatervater mit Diarado (2 x) und Dinken (1 x) vertreten. Einen ganz besonderen Hufabdruck hinterlässt in diesem Jahr allerdings OBOS Quality, der sechs direkte Söhne und Töchter präsentiert und dazu noch je einmal als Vatervater und als Muttervater in Erscheinung tritt. Grund genug, dem Pedigree und der Geschichte dieses Hengstes auf den Grund zu gehen. Dazu weiter unten mehr von Sabine Brandt.


Knapp, aber die "1" steht erst einmal für Lagona (von Lavagon - Cartani / Züchter: Theodor Sporkmann) und Anna Lena Schaaf, die gleichzeitig auch die Besitzerin ist

Bei Nice Attolico Guglielmi (E - ITA), Nikki Herbert (C - GBR) und Xavier le Sauce (M - FRA) herrschte die Dressur von Lagona und Anna-Lena Schaaf (25,80 Punkte) betreffend traute Harmonie: Alle drei RichterInnen hatten das Paar vom Niederrhein, das seit zwei Jahren in Warendorf beheimatet ist, auf dem ersten Platz gesehen. Besonders fleißig sammelten sie Punkte beim Halt vor dem Rückwärtsrichten, bei den Schlangenlinien und dem einfachen Galoppwechsel. Auf der anderen Seite fiel keine Einzelnote unter die 6,5. Anna-Lena gab wenige Augenblicke nach dem Gruß ihre Eindrücke wider: "Ich bin erst einmal super happy, wie sie das in so einem großen Stadion gemacht hat. Mit sechs Jahren so abgeklärt zu sein, dass war richtig gut. Ich hatte sie immer schön vor mir, hatte nie das Gefühl, dass sie nicht fokussiert ist oder nicht bei mir ist. Das war echt gut, ich bin super zufrieden. Ich glaube, sie könnte vielleicht noch 'ne Schippe mehr, ich hätte vielleicht noch etwas mehr riskieren können, gerade im Mitteltrag und so etwas. Ich bin aber super zufrieden, wie sie das alles angenommen hat und umgesetzt hat."

"Es freut mich, wenn es von außen so aussieht, als sei er schon ziemlich weit ausbalanciert - aber da braucht er schon noch Unterstützung" lächelte Julia Krajewski über das Fremdbild zu ChinTonic (von Contendro - Heraldik xx / Züchter: Wolfgang Lutz / Besitzer: Wilhelm Dumrath, Friederike Plagmann und die Reiterin)

Temporär hatten auch ChinTonic und Julia Krajewski (27,90) die Pole-Position besetzt. Für beide war es ein regelrechter Kurzeinsatz mit einem minimalen Zeiteinsatz bei der Vorbereitung. Julia darauf angesprochen: "ChinTonic ist noch sehr Baby, körperlich für die Dressur noch nicht ganz fertig, er ist kräftemäßig noch nicht ganz entwickelt. Bei ihm ist das immer so ein wenig 'wenn es gut ist, dann ist es gut' und wenn er sich an dem Tag nicht so 100 %-ig wohlfühlt, dann hilft länger abreiten auch nicht." Heute war es ein guter Tag. Der kleine Chipmunk-Bruder präsentierte sich in allen Lektionen wohl gelaunt, trat schwungvoll auf und ließ sich gut durch alle Lektionen pilotieren. Ein kurzer Ausfall im Galopp "Da sieht man, dass er vielleicht noch nicht so ganz auf dem Hinterbein ist" kostete ein Paar Punkte, ansonsten war es eine sehr gute Symbiose von Wollen und Können. "Ich glaube, da sitzt noch viel, viel mehr drin. Er ist ein sehr kurzes Pferd und erinnert mich dann manchmal etwas an Samourai du Thot, der 5- und 6-jährig auch nicht gerade die Sterne vom Himmel getreten hat. Aber er lässt sich gut reiten, ist total konzentriert und will alles richtig machen. Da ist er sehr wie sein großer Bruder - und heute im Viereck, viel besser kann er noch nicht gehen."


Cinnamon Red (von Cascadello I x Cordino / Züchter: Helmut Bergendahl / Besitzer: Schnaufer GbR) und Josephine Schnaufer-Völkel kamen mit der Empfehlung des 2*-L-Sieges in Le Pin au Haras nach Le Lion-d'Angers und liegen auch hier sehr aussichtsvoll im Rennen

Cinnamon Red und Josephine Schnaufer absolvierten eine sehr gleichmäßige Dressuraufgabe, der vielleicht der ein oder andere Höhepunkt gutgetan hätte. Die Fehlerfreiheit und die Einigkeit der Richter (die Abweichungen waren bei der Prozent-Umrechnung im Nachkommastellen-Bereich) führte mit 28,50 Punkten zum 5. Platz bei den 7-jährigen Pferden. Das Führungsduo liegt damit gerade einmal 4-Geländesekunden vor ihnen.

Die einzig-verbliebenen aus dem deutschen Trio des letzten Jahres sind Promising Pete TSF (von Hirtentanz x Hyalit / Züchter: Dr. Hans-Peter Karp / Besitzer: Judith und Michael Dütemeyer sowie das DOKR) und Felix Etzel, die mit dem heutigen Dressurergebnis ihr erfolgreiches Abschneiden aus 2020 sogar noch toppen können

Die Erfahrung, dass bereits eine verpatzte Lektion deutliche Auswirkungen auf die Endnote und damit auf die Rangierung hat, mussten heute Promising Pete TSF und Felix Etzel (8. - 31,30) machen. Nach den ersten Aufgaben konnten die Zuschauer auf der Anzeigetafel hinter den Noten die Platzziffer 1 lesen. Beide waren gut in die Prüfung gekommen, präsentierten einen überdurchschnittlichen Einritt und einen tollen Mitteltrab. Um das Niveau halten zu können, fehlen einfach noch einige Trainingseinheiten. Die Benotungen lagen aber weiterhin oberhalb von 70 %. Im versammelten Trab war die Mittellinie das nächste Etappenziel, von dort eine halbe Traversale nach links - und in dem Moment sprang Pete an. Die Quittung der Richter: 4-4-4,5. Weg war die Note unter 30. Nur wenige Lektionen blieben für die Aufholjagd, am Ende zu wenige. "Insgesamt ist es hier schon eine besondere Atmosphäre für die jungen Pferde. Die Reise ist schon länger als zu den anderen Turnieren und die 15 Stunden liegen den Pferden schon in den Knochen. Er war, wie immer, sehr bemüht. Er ist immer bei der Sache und lässt sich auch nicht großartig von der Atmosphäre irritieren. Hinten heraus hat so ein wenig die Kraft nachgelassen, das hab' ich schon gemerkt. Aber insgesamt bin ich schon zufrieden" fasste Felix Etzel die jüngsten Erfahrungen zusammen.


Ein weiteres Pferd aus Deutschland, das bei Laura Collett gelandet ist: Outback von Duke of Hearts xx aus der Only Six MG von Sixtus, der im Trakehner Gestüt Grigoleit geboren wurde und bereits 5-jährig auf der britischen Insel seine ersten Meriten verdient hat

Mit dem größten Kontingent ist das ISH (28) in Le Lion aufgelaufen, 14 Pferde sind beim heimischen Selle Français eingetragen. Das Zangersheide-Stutbuch findet sich in den beiden Starterlisten 10-fach, sieben Pferde kommen aus den Niederlanden (KWPN), je fünf aus Belgien (BWP) und Dänemark (DWB).

Innerhalb der deutschen Delegation haben die Holsteiner (4) die Nüstern vor den Hannoveranern und den OS-Pferden (je 3). Die Trakehner und Westfalen sind doppelt vertreten, die Rheinländer und das DSP haben je einen Vertreter vor Ort.

Weitere 11 Zuchtgebiete sind mit insgesamt 18 Nachkommen am Start.

Alle Ergebnisse und Listen hält Worldsporttiming bereit:
https://results.worldsporttiming.com/event/68

In Baden-Württemberg soll Codebraker (von Don Rico x Graf Grannus - auch das wird bei tieferer Recherche gerade unsicher) bei Konrad Kuderer das Licht der Welt erblickt haben - soweit die Kombination der Datenbanken der FEI und der FN; vielleicht kennt ja jemand dieses Pferd beziehungsweise seine Mutter: Bei British Eventing entstammt Codebraker einer gewissen Cody von Dolce Vita K, bei Horsetelex einer Penelope von Plaisir d'Amour / auf jeden Fall übernachtet er mit Eliza Stoddart nach dem ersten Dressurtag auf dem 6. Platz


Der 29 Jahre junge Oldenburger OBOS Quality 004 ist seit seinem vierten Lebensjahr "Ire". Ein lokaler Umstand, der den späteren Einfluss des Hengstes auf die Buschpferdezucht hinreichend erklärt. Die grüne Insel ist nun mal für ihre Eventer bekannt. Meist führt die Spur dann zurück nach Deutschland ...

OBOS Quality 004 ist ein Sohn des Quick Star aus einer Mutter von Domino. Domino? Wer sich ein wenig in der Springpferdezucht auskennt, wird spätestens hier hellhörig. Der Hannoveraner Domspatz-Sohn Domino deckte seit 1982 bei Paul Schockemöhle und zeichnet noch heute die Pedigrees einiger fruchtbarer Lewitzer Eigengewächse im fallenden Mutterstamm aus, allen voran der eigenwillige bunte Balou de Rouet (Domino x Gepard) sowie Paules aktuelle Lieblinge Chacoon Blue (Domino x Winston) und Diaron OLD (Domino x Efendi).

Kurz, und noch ohne Präfix als "Quality 004" im FN Jahrbuch geführt, verzeichnet der Hengst bis sechsjährig zahlreiche Siege und Platzierungen in Springpferdeprüfungen inklusive dem Bundeschampionat 1998. Später war er dann als OBOS Quality 004 u.a. unter Dermott Lennon erfolgreich für Irland auch in Nationenpreisen unterwegs, bis er sich im Alter von 13 Jahren eine Stallverletzung zuzog. Seit 2007 ist "Obs", wie er daheim nun noch kürzer, dafür aber mit reichlich inhaltlichem Bezug und Affinität genannt wird, auf dem Coolballyshan Stud im County Limerick beheimatet. Mit 200 Stuten allein in seinen ersten beiden Deckjahren avancierte er alsbald zu dessen züchterischem Aushängeschild.

Derzeit sind seine sportlich bekanntesten Nachkommen der Burghley-Sieger 2019 MGH Grafton Street/Pippa Funell, Zara Tindalls Class Affair und bei den Parcoursspringern der EM 2015-Team-Bronze-Gewinner Castlefield Eclipse / Paul Estermann (SUI) Selbst das FN-Jahrbuch verzeichnet heute bereits einige irische Nachkommen des Hengstes, von denen eine Handvoll internationale Erfolge vorweisen. Derzeit. Das mag sich im Verlauf der nächsten Tage möglicherweise ändern?

Der quirlige kleine Vater Quick Star, ein in den USA gezogener Franzose von Galoubet x Nithard, schrieb noch echte Fernsehgeschichte, als er zunächst Meredith Michaels (damals noch ohne "Beerbaum") zu ihrem internationalen Durchbruch verhalf und später mit Nick Skelton unterwegs war. "Er hatte Sprungfedern unter den Hufen!", sagte Meredith einmal über Quick Star. Die beeindruckenden Bilder der zierlichen Meredith auf dem quicken Franzosen und später auch im Sattel seiner ebenso quicken Tochter Stella (EM Mannschaftsgold Hickstead 1999) haben die älteren Semester unserer Leser sicher noch alle im Kopf. Legendär wurde später auch sein Sohn Big Star, Nick Skeltons Olympiasieger 2012.

"Obs" Mutter Reichsdame von Domino x Flugel van la Roche x  Absatz hat mit Lagerfeld noch einen weiteren Sohn gebracht, der unter Dirk Ahlmann erfolgreich war. Gleichwohl findet dieser Hannoveraner Stamm der Ankerauge (Stamm 568 nach Schridde) seine dichteste sportliche Verbreitung in Belgien und den Niederlanden.

DANKE, Sabine :-)


22.10.2021-KK

Vorne kleine Verschiebungen - und zwei deutsche Spitzenreiter

Niemand konnte Lagona und Anna-Lena Schaaf -der ein britischen Magazin gestern das Attribut 'Wunderkind' zuschrieb- heute das Wasser reichen. Sie führen bei den 6-jährigen Pferden weiterhin vor Fair Lady des Broucks / Thomas Carlile. Finbonacci de Lessac HDC / Nicolas Touzaint setzten sich in der Rangierung vor ChinTonic / Julia Krajewski, die mit Great Twist d'Ive Z nach einigen Schrecksekunden noch auf den 30. Platz reiten konnte.


Bei den 2014 geborenen Pferden haben Cute Girl und Kevin McNab die Phalanx der britischen Reiter gebrochen und die Spitzenposition übernommen. Hinter Outback / Laura Collett sowie Heads Up / Hayden Robert Hankey folgen weitere drei Reiter von der Insel. Cinnamon Red und Josephine Schnaufer sind 7., Lillybelle EA und Anna Siemer schließen die Top-10, Promising Pete TSF / Felix Etzel folgen auf dem 16. Rang. In einem sehr dicht gedrängten Mittelfeld rangieren Italia und Liv Elin Gunzenhäuser auf dem 37. Platz, Just Jaques und Caro Hoffrichter starten von der Position 45 ins Gelände.

Great Twist d'Ive Z (von Gemini xx [einem Klon von Gem Twist] - Quidam de Revel / Z: Isabelle van Eeckhout / B: Bernd Heike und die Reiterin) und Julia Krajewski

"Ich habe ihn auf einem Video gesehen, fand ihn ganz interessant und nach dem Ausprobieren habe ich ihn gekauft. Als er kam, hatte er eine etwas handlichere Größe und dann fing er an, in alle Richtungen zu wachsen. Mittlerweile hat er wahrscheinlich seine 1,75 - hinten bestimmt."

"Da sieht man, wie das mit den jungen Pferden so ist. Er kam da rein und hat einen kleinen Geist gesehen" beschrieb Julia Krajewski die neue Erfahrung mit Great Twist d'Ive Z (30. mit 35,80 Punkten), der sich einige Male weigerte, in die Nähe des Hufschlags der kurzen Seite bei A zu gehen. Auf dem Abreiteplatz machten die Tokio-Olympiasiegerin und der hochaufgeschossene Sohn des Klons des Olympia-Silbermedaillengewinners von Seoul 1988 den Eindruck, als könnten sie das komplette Feld überholen. Genau so selbstbewusst starten sie in die Aufgabe, doch schon bei der zweiten Lektion, dem Mitteltrab durch die ganze Bahn, sah der Schimmel den von Julia beschriebenen Geist und machte sich ziemlich frei. Waren die Punkte hier noch recht human, gingen sie später gar bis auf eine eins zurück - da konnte auch der gute Rest nur noch für die Schadensbegrenzung sorgen. "Ich hab' mir dann überlegt, OK, jetzt musst du das zum Ende bringen, damit er das mit einem guten Gefühl beendet. Das hat er dann auch brav gemacht. In der Prüfung habe ich nur gedacht 'gut, dass ich zwei mit hab'. Bislang hat er das noch nie gemacht und ich glaube auch nicht, dass das sein Markenzeichen wird."

Sorgten heute für das beste Doppel-Deutsche-Ergebnis: Lillybelle EA (von Diarado - Lissabon / Z & B: Elisabeth Ahn) und Anna Siemer, die sich besonders über die Entwicklung freute:

"Erinnerst du dich noch, beim Bundeschampionat im letzten Jahr waren wir nach der Dressur letzte - und jetzt das hier. Das ist doch grandios." OK, es war nicht der letzte Platz, sondern der vorletzte, und dennoch ist es ein super Erfolg.

"Was soll ich sagen? War gut - oder? Ich fand das sogar sehr gut zwischendurch. Ein einziges Mal habe ich auf das Notenscore geguckt und 31,9 gelesen - danach musste ich noch einmal ein Schippe drauflegen" lächelte Anna Siemer nach ihrem Ritt mit Lillybelle EA (10. - 29,50) ins Mikrofon. Leider ist es hier unmöglich, das Sprechtempo wiederzugeben - es war nur ein Hauch mehr als ein Augenblick. Jede einzelne Lektion wurde von den Richtern mit mindestens 65 % bewertet, einzig das Rückwärtsrichten fiel da aus der Rolle. "Wir wissen das mit dem Rückwärtsrichten und üben es auch fleißig, aber wir haben es noch nicht geschafft. Sie macht das eigentlich ganz gut, aber verhaspelt sich nach den ersten Tritten. Aber gut, irgendetwas müssen wir ja auch noch üben." Der Start in Le Lion war von langer Hand geplant: "Im letzten Herbst sind wir in unserer ersten langen 2* dritte geworden. Das war wirklich richtig gut, dass wir da in einem so großen Starterfeld bestehen konnten. Und da hab' ich mir gedacht, wir gucken mal, ob wir das hier auch können. Deswegen sind wir hier."
Apropos Bundeschampionat: Lillybelle EA ist das einzige Pferd aus dem 2020er Finale, das hier am Start ist.


Italia (von Icare d'Olymp AA - Der Dürer / Z: Gestüt Inselhof - Dr. Mechthild Bause / B: Ole Christian Gunzenhäuser und Liv Elin Gunzenhäuser

"Sie hat alles gegeben. Leider fand sie den einen Blumentopf ein bisschen gruselig, aber im Großen und Ganzen bin ich unglaublich zufrieden" brachte Liv Elin Gunzenhäuser drei wichtige Aspekte nach ihrem Ritt mit Italia (37. - 34,90) auf den Punkt. Dem guten Engagement stand dieser eine Punkt an der Mitte der langen Seite gegenüber, der einige Male die Harmonie störte und zusätzliche Einwirkungen notwendig machte. Die überdurchschnittlich bewerteten Verstärkungen im Trab und im Galopp konnten die fehlenden Punkte teilweise ausgleichen. "Für die jungen Pferde ist es hier doch eine besondere Atmosphäre. Ich glaube, die wenigsten sind schon mal in so einen Viereck gegangen - sie zum Beispiel noch nicht. Man kann leider nicht immer berechnen, was im Viereck letztendlich passiert und ich hätte mir auch gewünscht, dass sie da nicht geguckt hätte - und das bei einem Blumentopf, der genauso aussieht, wie die anderen auch. Auf dem Abreiteplatz hatte ich so ein gutes Gefühl wie selten, was auch an der Unterstützung von Hans Melzer lag. Die war genial, das gab Ruhe und Sicherheit."
"Italia ist bei mir, seit sie 4-jährig war, sie kam eigentlich zum Verkaufen zu mir. Dann hat sie uns aber so gut gefallen, das wir beschlossen haben, sie selber zu behalten. Ich habe sie seit den ersten Geländepferdeprüfungen bis jetzt zu den tollen Drei-Sterne-Erfahrungen unter dem Sattel - und sie hat noch nie 'was falsch gemacht. Sie bemüht sich wirklich unglaublich in jedem Moment und ich hoffe, dass wir das morgen so mitnehmen können."


Just Jaques (von Black Jack - Nautilus) mit seiner Züchterin, Besitzerin und Reiterin Caro Hoffrichter

"Ich bin super zufrieden mit dem Pferd, ich habe nicht erwartet, dass er in dem großen Stadion so rittig bleibt" begründete Caro Hoffrichter die gute Laune nach ihrem Championatsdebüt mit Just Jaques (45. - 36,80). "Sonst friert er schon mal ein bisschen ein, bleibt dann hinter dem Schenkel - heute ließ er sich wunderschön reiten. Er hat Fehler gemacht, der Schritt ist seine Schwäche, das konnte ich dann auch nicht mehr 'rausreiten. Trotzdem bin ich ein bisschen enttäuscht von dem Ergebnis, weil er sich so super anfühlte in der Trab- und Galopptour. Ich dachte, dass hätte mich wieder 'rausgerissen, aber hat's vom Ergebnis leider doch nicht. Aber da kann ich dem Pferd nicht böse sein, er hat so toll mitgearbeitet." Auch für die Richter war es eine zweigeteilte Vorstellung. Auf der einen Seite die vielen guten Lektionen mit Bewertungen teilweise deutlich oberhalb der 70 %, auf der anderen allerdings auch die Passagen mit dem höheren Entwicklungsbedarf, die bis zu 3-3-4 für den zweiten Galoppwechsel, der erst mit dem dritten Versuch gelang, in das andere Extrem rutschten. Bestimmt versöhnlich, dass für den Gruß am Ende der Vorstellung mit 8-7-8 die höchste Einzelbenotung stand.
"Er ist selbst-gezogen. Mein Juniorenpferd, eine irische Stute, die sich schon siebenjährig verletzt hat, haben wir von Black Jack besamen lassen. Meine Mutter hat Just Jaques angeritten und 5-jährig habe ich ihn übernommen - da saß noch kein anderer drauf außer uns beiden. Für uns ist er ein Familienmitglied. Die Mutter ist das intelligenteste Pferd, das ich je hatte. Lucinda Green hat sie einmal gesehen und uns hinterher gesagt, dass sie sie sofort kaufen würde, wenn sie noch im Sport wäre. Sie war klug, konnte galoppieren, konnte sich bewegen, aber ist dann beim Galopptraining in ein Loch getreten. Leider ist sie dann nicht mehr in den Sport zurückgekommen."


Sie führen das Feld im CCI3*-Sterne an: Cute Girl (von Coventry - Clearway / Züchter: Hobe Magens / Besitzer: Scuderia 1918) und Kevin McNab, der, mittlerweile mit seiner Tochter auf dem Arm, einen Moment Zeit hatte: "Sie hat sich toll entwickelt und ist angekommen, sie war heute sehr leicht zu reiten." Ganz natürlich kam die Sprache auch auf den 2020-Fauxpas mit dem falschen Sprung im Cross: "Ich hatte gehofft, dass mich niemand darauf anspricht - es war einfach mein Fehler, das Pferd konnte nichts dafür. Das sind so die Dinge, es war das erste Mal, dass mir das passiert ist und hoffentlich auch das letzte Mal. Trotzdem war es gut, dass wir im letzten Jahr hier waren. Sie war heute viel relaxter, sie ist wesentlich professioneller geworden."



Sie komplettieren das Spitzentrio bei den 6-jährigen: Fibonacci de Lessac HDC (von Carinjo*HDC - Bright Silver) und Nicolas Touzaint, die hier erst ihren zweiten internationalen Start haben.
Beide Starterfelder sind die Notenabstände betreffend eng gedrängt. Anna Lena Schaaf würde bei einer Sekunde Zeitüberschreitung den Platz an Sonne behalten, Kevin McNab könnte so ein Augenblick zurückfallen lassen. Bei den 6-jährigen könnten zehn Sekunden sieben Plätze in der Rangierung kosten, bei den 7-jährigen gar 14.


Alle Ergebnisse und Listen hält Worldsporttiming bereit:
https://results.worldsporttiming.com/event/68


22.10.2021-KK

Guten Tag aus Le Lion  -  Zwei Geländestrecken in Bildern

Gegen die Uhr und den entsprechenden Zeigersinn galoppieren morgen die Aspiranten für die diesjährigen Weltmeistertitel der jungen Vielseitigkeitspferde. Im CCI2*-L (für den Jahrgang 2015) hat Pierre Michelet 22 Hindernisse auf die 4.545 Meter lange Strecke gesetzt. Im optimalen Fall sind Pferd und Reiter nach 8:44 Minuten (520 m/Min) im Ziel. Die 7-jährigen absolvieren ein CCI3*-L und haben 23 Hindernisse auf 4.990 Metern in 9:04 Minuten (550 m/Min) zu überwinden.

Viel Spaß beim virtuellen Rundgang durch das Le Lion-Gelände:


Des Gärtners Freundin macht für beide Altersklassen den Auftakt

Die blauen Ziffern für die 2*, die roten geben die Richtung für die 3* vor

Nur wenige Galoppsprünge nach dem Anstieg liegen der Rest des Baumes…

… und das Holz für den Winter

Als der Sprung neu war, hatten wir ihn mit "Fluchttier trifft Raubtier" beschrieben  -  weder vom Titel, noch durch den grimmigen Gesichtsausdruck ließen sich die Pferde in den letzten Jahren beeindrucken

Rechts der gerade kurze Weg ist für die 7-jährigen, die jüngeren Pferde gehen die linke Variante

Hier ist es umgekehrt: links = rot  -  rechts = blau

Kevin McNab sollte ein Bild unter dem Kopfkissen liegen haben: Im vergangenen Jahr ritt er mit Cute Girl die Seite mit der roten Nummer an, obwohl die Stute da erst 6 Jahre war - sie ist es trotzdem sicher gesprungen und einige Augenblicke später wurde das Paar eliminiert

Einzig für den 2015er Jahrgang…

… der gut 150 Meter weiter den ersten Wasserkontakt hat

Für die 7-jährigen sieht der Teich eine dreifache Kombination vor

Auch nur für die jüngeren Pferde

Die Topographie um die nächste Kombination erinnert wegen der Bodenwellen um und zwischen den Elementen ein wenig an "Little Badminton"  -  neben der Eule ist das zweite Haus (10b) mit der weißen Flagge

Das C-Element vom Dach des zweiten Hauses gesehen

Die rote Strecke ist noch etwas hügeliger, hier links neben der Eule das zweite Haus…

… und hier der Blick über das A-Dach auf B und C

Fontaines Hase und Schildkröte - 2*

Und der Frosch für die 3*

Morgen steht rechts bestimmt ein Stab mit der blauen Zwölf und der roten Raute

Die entsprechende Ausführung mit Doppel-Rot

Zwei Gräben und der Pinsel im Hintergrund sind 11a bis c für die 7-jährigen

Und hier die zweifache Kombination für die jüngeren Pferde…

… die sich anschließend mit einem weiteren Raubtier beschäftigen müssen, …

… während das ältere Semester einen längeren Weg zum zweiten Wasser vor sich hat und unterwegs auf diesen Keiler trifft

Der Einsprung ist noch auf dem Trockenen,…

… dann folgt die kleine Erfrischung mit der nächsten Aufgabe

Auch hier zunächst noch auf dem Grün…

… mit dem dann altersgerechten einfacheren Weg

Die 6-jährigen als Virtuosen, …

… die 7-jährigen als Trompeter

Herbstzeit in Frankreich - Teil I …

… und Teil II

Nach einer Wendung um das Sommerhaus herum steht dieser Oxer…

… während auf der anderen Seite diese Mauer wartet

Die Schlange, die sich um die Bäume windet und nach links etwas größer wird

Zeit gegen Risiko - Hindernis 18 im CCI3*

Die Extra-Schleife für die 7-jährigen Pferde; hier der Absprung vom Dach mit dem B-Trapez und dem zweiten als Hindernis 20

Kein Platz, um gerade anzureiten  -  des Fotografen Bluejeans touchierte bereits das weiße Begrenzungsband

Die 6-jährigen Vierbeiner sind nach der Schlange ebenfalls den Berg herunter galoppiert, haben zu ihrer Ecke aber deutlich mehr Platz

Wer es bis hierher geschafft hat, sollte an der Parkbank auch ein gutes Bild abgeben, …

… ebenso wie die 7-jährigen an ihrer letzten Kombination

Mitten ins Herz  -  der Schlusspunkt der 2021er Kurse


Einige Reiterstimmen zum Gelände:

Anna Siemer: Ich will alles geben, aber bei so einem jungen Pferd kann alles, kann aber auch nix. Wir haben in diesem Jahr schon 3* fast gewonnen, sind aber auch schon in 2* ausgeschieden. Also, mal schauen. Es ist halt Le Lion, jeder Sprung ist ein Abenteuer, ein ganzer Zoo ist hier versammelt. Es ist ein wunderschöner Kurs mit vielen Aufgaben. Gerade zum Ende kommen bei den 7-jährigen nochmal richtig drei Fragen direkt hintereinander. Es wird für die meisten 7-jährigen das erste Mal sein, dass sie den achten Minutenpunkt erreichen - und dann müssen wir mal gucken, wie sie reagieren. Das kann ich nicht vorhersehen. Wir haben sehr, sehr gut trainiert. Sie war der Sparring-Partner von Avondale beim Galoppieren bis Avenches und hat wirklich viel Kondition aufgebaut.

Caro Hoffrichter: Das ist ein sehr schweres Gelände, vor allem weil es so lang ist und die ganz schwierigen Aufgaben zum Schluss kommen. Es wird sich zeigen, ob die Kondition hält. Ansonsten ist es wunderschön hier, ich bin noch nie im Leben so ein tolles Gelände geritten. Ich freue mich wahnsinnig darauf, morgen das hier machen zu dürfen. Ich habe mir überall die Alternativen angeguckt, gehe aber davon aus, dass ich immer den direkten Weg reite. Ich werde es so anlegen, dass er in die Zeit rennt. Wenn ich zwischendurch merke, dass die Kondition nicht hält, werde ich das Tempo 'rausnehmen und in Ruhe bis zum Ende reiten.

Julia Krajewski: Es ist anspruchsvoll für die jungen Pferden, sehr technisch. Von den Abmessungen ist es nicht zu doll, aber es kommt alles vor, Ecken, schmal, schräg. Dann kommen ein Haufen Zuschauer und wie man es heute gesehen hat, kommt es dann auch mal zu einer Überraschung. Normalerweise sind beide sehr gute Geländepferde und ich will mal hoffen, dass sie sich da auch wohl fühlen.

Liv Elin Gunzenhäuser: Das Gelände ist technisch, anspruchsvoll, lang. Auch gegen Ende kommen noch anspruchsvolle Aufgaben, aber ich glaube, wenn man das mit dem Kopf und einer gewissen inneren Gelassenheit angeht, kann es funktionieren.

Felix Etzel: Samstag reite ich null in die Zeit - das wollen natürlich alle. Das Gelände ist anspruchsvoll wie immer, gerade bei den 7-jährigen wird sich noch einiges tun.


23.10.2021-KK

Lagona / Anna Lena Schaaf

und Cute Girl / Kevin McNab führen in Le Lion

Die beiden führenden Paare zeigten im Cross von Le Lion-d'Angers mit fehlerlosen Runden ihre Führungsqualitäten. Bei den 6-jährigen Pferden sind auch die Verfolger von Lagona und Anna Lena Schaaf diejenigen, die es gestern schon waren: Fair Lady des Broucks / Thomas Carlile,  Finbonacci de Lessac HDC / Nicolas Touzaint und ChinTonic / Julia Krajewski behalten ihre Plätze zwei bis vier. Mit Great Twist d'Ive Z verbesserte sich Julia auf den 21. Platz.

Der 2014er Jahrgang genehmigte sich ein paar mehr Veränderungen: Hinter Cute Girl / Kevin McNab und Outback / Laura Collett konnten sich Cooley Snapchat / Selina Milnes sowie Evita AP / Sarah Bullimore um je einen Platz verbessern. Cinnamon Red und Josephine Schaufer rücken nach einer Doppel-Null-Runde ebenfalls um einen Rang auf 6. vor. Lillybelle EA und Anna Siemer sind nach einem Stopp 40., Just Jaques und Caro Hoffrichter nach zweien 50. Promising Pete TSF / Felix Etzel und Italia / Liv Elin Gunzenhäuser haben diese Weltmeisterschaft vorzeitig beendet.

Den Auftakt-Wettkampf des Tages entschied gerade rechtzeitig zum ersten Starter die Sonne gegen den Nebel für sich. Nur sehr langsam lösten sich die über der gesamten Rennbahn liegenden Schwaden auf, gaben nur widerwillig den Blick auf das Vorbereitungsareal sowie die ersten und letzten Hindernisse frei. Nach dem Corona-Ausschluss im letzten Jahr strömten heute rund 26.000 Zuschauer auf das Gelände, schon an den beiden Dressurtagen waren insgesamt 14.000 Menschen auf die Isle Briand gekommen. Hans Melzer meinte gar: "Gefühlt waren es heute mehr als in Boekelo."

Alle Details zu den beiden Prüfungen -und auch zu einigen weiteren deutschen Pferden- stehen heute bei den Bildern. Freundlicherweise hat sich der scheidende Bundestrainer Hans Melzer am frühen Abend die Zeit genommen, seine Einschätzungen und die einiger ReiterInnen zu erzählen. Diese Infos finden sich ebenfalls in den Fotobeschreibungen.

Der Fence-Report für die 6-jährigen Pferde ist schnell erzählt, kommt doch seit Jahren der überwiegende Teil der Aspiranten mit den gestellten Anforderungen hervorragend zurecht. Dieser Umstand ist nachvollziehbar, da jede Nation maximal 3 Pferde schicken darf, und wenn man davon ausgeht, dass sich jeder Verband bestmöglich präsentieren will, kommen diese Ergebnisse dabei heraus. Damit die Aussage im richtigen Licht bleibt: Die gestellten Aufgaben sind ganz oben an der Grenze des CCI2*-L, alle verschiedenen Aspekte wurden im Cross abgefragt. Eine Aussage von Hans Melzer dazu: "Die Kombination im ersten Wasser [8ab] war mit den vier Galoppsprüngen schon heftig. In einer normalen 2-Sterne steht sie auch schon mal auf sechs oder sieben."

Mit dem fast-optimalen Ergebnis beendeten 23 Pferde diesen Kurs (niemand traf die Bestzeit von 8:44 Minuten genau), 12 weitere ohne Hindernisfehler. Drei Paare schieden nach Stürzen aus, die alle glimpflich ausgingen: Zwei ereigneten sich nach Ausrutschern hinter dem steilen Abhang vor Hindernis 20 beim Wechsel auf die Rennbahn, einer an 13b. Drei Mal stoppten die Pferde am Steilsprung (4b) hinter dem Löwen, zwei Mal am B-Element des ersten Wasserkomplexes (8). Die Gießkanne (1) und die Schlange (19) benötigten je einmal einen zweiten Versuch.

Von den 7-jährigen Pferden stiegen drei Reiter vorzeitig ab (7b, 7b und 13c), einen bösen Sturz hatte Heloise le Guern an 19b: Respektlos sprang Carentina d'Orvaux Z vom Hausdach (19a), bremste auch vor dem Trapez kein wenig ab, rasierte es quasi. Aus etwa 100 Meter Entfernung sah es so aus, als wäre die Reiterin beim anschließenden Rotationsfall unter das Pferd gekommen. Trotz der Sicherung drehte sich der Sprung um 180 Grad. Schnell waren die Sichtschutzzäune aufgebaut, die Sanitäter und der TD vor Ort. Es dauerte rund 20 Minuten, bis Heloise unter dem Beifall der Zuschauer den Ort des Geschehens verlassen konnte. Für weitere Untersuchungen wurde sie nach Angers ins Krankenhaus gebracht. Bis jetzt (23:30 Uhr) liegen noch keine Informationen über ihren Gesundheitszustand vor. Dem Pferd geht es laut dem FEI-Bulletin gut.

Die Hindernisfolge 19ab und 20 hatte es in sich: Insgesamt sind dort 12 Verweigerungen notiert, genau so viele, wie an allen anderen Sprüngen zusammen. Dreizehn Paare haben nach wie vor nur ihre Punkte aus der Dressur in der Ergebnisliste, weitere 20 Teilnehmer kamen lediglich mit einer Zeitüberschreitung von einer Sekunde bis zu mehr als einer Minute ins Ziel.

Alle Ergebnisse und Listen hält Worldsporttiming bereit:
https://results.worldsporttiming.com/event/68



Lagona (von Lavagon - Cartani / Züchter: Theodor Sporkmann) und ihre Besitzerin Anna Lena Schaaf an Hindernis 2  //  1. mit 25,80 Punkten

Mit 22 Sekunden Reserve überquerten sie die Ziellinie und führen weiterhin das Feld der 6-jährigen Pferde mit einem allerdings kleinen Vorsprung an, eine Sekunde Zeitüberschreitung ist auf jeden Fall möglich, bei einer zweiten könnte der Sieg an Fair Lady des Broucks gehen

Hans Melzer: Lagona, ja, Lagona. Leni und Lagona, das ist so eine kleine Geschichte. Erst einmal ist Lena unheimlich in Form im Moment. Sie hat ein unheimliches Talent und ist fleißig. Sie kann richtig reiten, kann Pferde ausbilden - und das hat man hier gesehen. Sie macht das für ihr Alter schon unheimlich professionell. Im Frühjahr schon hat Marcus [Döhring] zu mir gesagt, dass ich mir den Namen Lagona merken soll. Er meinte, sie müsse mit nach Le Lion. Aus dem Wasser [15] heraus, da war das Pferd einmal nicht sicher, wo der letzte Galoppsprung vor der Hecke hingehen sollte. Sie wollte nicht vorbeilaufen, kam aber etwas aus der Richtung. Da hat Anna Lena reagiert wie ein alter Reiter, einmal richtig zugegriffen und das war sie drüber. Toll, echt toll. Reiter und Pferd, da ist viel Zukunft. Anna Lena war natürlich total begeistert davon, wie ihr Pferd gegangen ist.



Cute Girl (von Coventry - Clearway / Züchter: Hobe Magens / Besitzer: Scuderia 1918) und Kevin McNab an Hindernis 2  //  1. mit 26,90 Punkten
Sie haben damit weitergemacht, wo sie im letzten Jahr unterbrochen wurden: Mit einer fehlerfreien Geländerunde, die nach 8:55 Minuten 9 Sekunden vor dem Zeitlimit beendet war. Ob es an Kevins Fauxpas aus 2020 liegt ist unbekannt, aber heute wurden die Hindernisse der jeweils anderen Prüfungen mit roten und weißen Flaggen gekreuzt. Das Zwischenresultat ist alles andere als ein Ruhekissen, schon der Hauch einer Zeitüberschreitung kann den Titel kosten.



ChinTonic (von Contendro - Heraldik xx / Züchter: Wolfgang Lutz / Besitzer: Wilhelm Dumrath, Friederike Plagmann und die Reiterin) und Julia Krajewski an Hindernis 20  //  4. mit 27,90 Punkten  -  heute eines der 23 Doppel-Null-Paare bei den 6-jährigen Pferden

HM: Er war super und Julia war auch ganz begeistert. Wie er sich hier verhalten hat, wie er sich dargestellt hat, das war wirklich gut. Er hat schon richtig Talent, nicht nur, weil er der Vollbruder von Chipmunk ist. Julia sagt sogar, dass er in vielen Dingen einfacher ist, als Chip in dem Alter. Er ist kleiner und handlicher, der andere ist so eine richtig große Maschine. Er hat eine tolle Einstellung, den kann man richtig arbeiten. Das hier war sein bestes Turnier. Er hat das Talent für die Championate - und die richtige Reiterin hat er auch. Gute Pferde werden halt gemacht, und das Julia das kann, haben wir an allen drei Top-Pferden, die sie in Richtung Olympia und so geritten ist, gesehen. Das kann sie und ich bin sicher, dass ChinTonic auch mal einer werden kann. Es ist noch ein langer Weg, nächstes Jahr ist er sieben Jahre und er muss gesund bleiben. Ich glaube, die Pferde haben heute hier alle viel mitgenommen. Die Atmosphäre ist schon besonders und der Kurs für die sechsjährigen war deutlich technischer als sonst.



Cinnamon Red (von Cascadello I x Cordino / Züchter: Helmut Bergendahl / Besitzer: Schnaufer GbR) und Josephine Schnaufer-Völkel an Hindernis 2  //  6. mit 28,50 Punkten, die auch nach der Dressur schon in der Ergebnisliste standen

HM: Josi hat ein tolle Runde geritten, es ist ein tolles Paar für die Zukunft. Das Pferd hat ganz viel Vermögen und Qualität, der kann dicht, der kann auch mal groß - das spielt alles keine Rolle. Und er kann easy in die Zeit laufen. Er hat einen riesen Galopp, ein riesen Springvermögen und lässt sich reiten - und sie hat einfach toll geritten, das sah super aus. Ich glaube, dass beide im nächsten Herbst Vier-Sterne gehen.



Great Twist d'Ive Z (von Gemini xx [einem Klon von Gem Twist] - Quidam de Revel / Züchterin: Isabelle van Eeckhout / Besitzer: Bernd Heike und die Reiterin) und Julia Krajewski an Sprung 4b  //  21. mit 25,80 Punkten, die dem Dressurergebnis entsprechen

HM: Der war toll im Gelände, das war einfach super. Vom körperlichen ist er schon viel weiter entwickelt als ChinTonic, dazu hat er viel Blut und ganz viel Vermögen. Ich glaube, das ist ein ganz, ganz tolles Pferd für Julia. Er kam heute so fit in Ziel, der hat gar nicht gepustet. Er kam hier an, als wenn nichts gewesen wäre. Das ist ein Pferd für deutlich mehr.



Lillybelle EA (von Diarado - Lissabon / Züchterin und Besitzerin: Elisabeth Ahn) und Anna Siemer an Hindernis 21  //  40. mit 67,10 Punkten  -  nach einem Vorbeiläufer an Sprung 13c

HM: Von Lillyelle bin ich ein bisschen enttäuscht, da hatte ich mir mehr versprochen. Am Bildschirm haben sie den Vorbeiläufer einmal in der Zeitlupe gezeigt. Sie sprang ein bisschen groß, ein bisschen sehr hoch die Kante raus und kam dadurch ein bisschen weit, ihr ein bisschen aus der Spur. Wir hatten noch gesagt, ein bisschen rechts bleiben, da, wo die Hecke höher wird - dann gehen die sowieso noch 'nen halben Meter nach links. Sie sprang so groß raus, dass sie ein bisschen weit nach links kam. Anna hat dann noch versucht, dass zu retten, aber bei nur einem Galoppsprung ist das einfach Glücksache, wenn man da dann noch 'rüber kommt. Das war schon eine schwierige Linie und was dauernd wechselte, war das Licht. Mal war die Kante in der Sonne, dann war die Kante im Schatten, vielleicht war sie da auch einfach irritiert. Es ist ein tolles Pferd, da mache ich mir keine Sorgen, dass die nicht über 4-Sterne geht. Sie hat alles drin an Vermögen und lässt sich arbeiten. Sie braucht noch ein Jahr, ist auch körperlich noch nicht fertig. Aber man braucht nicht viel Fantasie, um sie sich im 4-Sterne-Bereich vorzustellen.



Just Jaques (von Black Jack - Nautilus) mit seiner Züchterin, Besitzerin und Reiterin Caro Hoffrichter an Hindernis 18  //   50. mit 100 Punkten  -  nach zwei Stopps an 7c und 19b

HM: Caro war sehr happy mit ihrem Ritt, sie sagt aber auch, dass sie mehr trainieren muss. Sie meinte, dass er den schmalen Sprung im Wasser gar nicht gesehen hat, dass er ihn gar nicht wahrgenommen hat. Das sind natürlich so Sachen, die man immer wieder trainieren muss. Er kann ganz viel Springen, hat leider im Schritt seine Schwäche. Er geht einen super Galopp, hat eine tolle Trabtour, das ist alles gut, aber dieser Schritt ist schon schwierig. Wenn er keine Anlehnung hat, geht das. Da muss man viel spazieren reiten und am Berg klettern, dann lernt er das vielleiht noch. Beim Dach runter musste sie ein bisschen loslassen, damit das Pferde sich balancieren kann. Dann ist er leider so halb hin zu der Triple-Hecke, aber sie konnte nicht mehr abwenden. Das waren da schon genau acht Minuten und es ist am Ende eine schwere Aufgabe.



Promising Pete TSF (von Hirtentanz x Hyalit / Züchter: Dr. Hans-Peter Karp / Besitzer: Judith und Michael Dütemeyer sowie das DOKR) und Felix Etzel an Hindernis 4b  //  fehlerfrei, aber mit einem unguten Gefühl hat Felix den Ritt vorzeitig beendet

HM: Ich hab' bis jetzt nur gehört, dass er schon am Anfang sehr klemmig war, auch bei 8abc, die Häuser mit der Ecke und Felix das Gefühl hatte, dass er total fest war und gar nicht zog. Dann hat er da aufgehört, weil er einfach merkte, das es heute nicht geht. Er sprang draußen sehr vorsichtig, sehr hoch, aber im Kurs rutschte er heute hier rüber und da rüber. Er kam nicht einmal so richtig in Gang, und normal ist das eine Galoppiermaschine. Wenn man so ein Gefühl hat, hat Felix alles richtig gemacht, als er aufgehört hat. Bevor noch irgendetwas passiert.



Italia (von Icare d'Olymp AA - Der Dürer / Züchter: Gestüt Inselhof - Dr. Mechthild Bause / Besitzer: Ole Christian Gunzenhäuser) und Liv Elin Gunzenhäuser an Hindernis 5  //  Nach der Aussage von Hans Melzer hat Liv nach der zweiten Verweigerung an Hindernis 11 aufgegeben, im Fence Report sind drei Verweigerungen festgehalten

HM: Schade. Sie war die letzten Turnier gut, hier, das war ihr großes Jahreszielt. Sie war vorher in Warendorf zum Training, das war alles gut. Beim Abreiten war alles normal. Am Bildschirm habe ich gesehen, dass das erste Wasser schon mühsam war, obwohl die Distanz für ihn gut gepasst hat. Und bei den Gräben zog er gar nicht hin, er hat richtig gebremst. Sie kam aus der Wendung und musste richtig reiten und er guckte nur unten in den Graben. Beim zweiten Mal blieb sie schon fünf Meter davor stehen, so, als wenn sie noch nie vorher einen Graben gesehen hätte. Untypisch, da sie ja schon gute Platzierungen in 3-Sterne hat und schon anspruchsvolle Prüfungen gegangen ist. Beim Abreiten hatte ich das Gefühl, die beiden sind topp drauf.


Fair Lady des Broucks (von Upsilon - Chin Chin) und Thomas Carlile an Hindernis 20 // 2. mit 26,50 Punkten bei den 6-jährigen

Fibonacci de Lessac HDC (von Carinjo*HDC - Bright Silver) und Nicolas Touzaint an Hindernis 17  //  3. mit 26,80 Punkten

SHB Big Wall (von Pissance - Courage II) und Izzy Taylor an Hindernis 6  //  5. mit 28 Punkten  -  weil sie im Gelände eine Sekunde langsamer, und damit näher an der Bestzeit, waren, als…


Dourough Ferro Class (von Creevagh Ferro ex Siebe - OBOS Quality) und Sarah Ennis an Hindernis 17  //  6. mit 28 Punkten


Headlys Deluxe (Holsteiner von Duke of Hearts xx - Casall / Züchter: Headley Stud Eventing LLP Julien Stiller) und Giovanni Ugolotti an Hindernis 11  //  16. mit 33,60 Punkten nach einer recht kurzen Geländerunde: Bereits bei 8:37 Minuten stoppte die Uhr


Outback (von Duke of Hearts xx - Sixtus / Züchter: Trakehner Gestüt Grigoleit) und Laura Collett an Hindernis 4b  //  2. mit 27,20 Punkten bei den siebenjährigen, die wie das Führungsduo nach 8:55 Minuten -natürlich- ohne Hindernisfehler im Ziel waren

Cooley Snapchat (von Kannan - VDL Arkansas) und Selina Milnes an Hindernis 18  //  3. mit 27,50 Punkten

Evita AP (OS-Stute von Con Air - Flyinge Electro / Züchterin: Anne Peyer) und Sarah Bullimore an Hindernis 1  //  4. mit 27,90 Punkten



Cooley Rosalent (von Valent - Roselier) und Oliver Townend an Hindernis 5  //  5. mit ebenfalls 27,90 Punkten  -  sie waren einfach drei Sekunden zu schnell


Senor Crocodillo (ex: Cusco S / Holsteiner von Connor - Exorbitant xx / Züchterin: Anke Siewertsen) und Samantha Lissington an Hindernis 5  //  31. mit 55,80 Punkten nach einem Stopp an 19b



24.10.2021-Ad hoc aus Le Lion:

Sie haben es gemacht  -
Lagona mit Anna Lena Schaaf ist die neue Weltmeisterin der 6-jährigen Vielseitigkeitspferde!!!!!!!!

Fibonacci des Lessac HDC gewinnt mit Nicolas Touzaint die Silbermedaille, Bronze geht an Bonmahon Chelsea und Rebecca Chiappero.

ChinTonic und Julia Krajewski sind nach dem Springen 5., Great Twist d'Ive verbessert sich auf den 14. Platz.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH an ALLE!!!  🥇🥈🥉



24.10.2021-KK

Lagona und Cute Girl
sind die Champions der jungen Vielseitigkeitspferde

Lagona mit Anna Lena Schaaf im Sattel gewinnt in Le Lion-d'Angers das CCI2*-L und ist als Nachfolgerin von Cascamara (Ingrid Klimke) für die nächsten zwölf Monate die Weltmeisterin der 6-jährigen Vielseitigkeitspferde. Fibonacci des Lessac HDC gewinnt mit Nicolas Touzaint die Silbermedaille, Bronze geht an Bonmahon Chelsea und Rebecca Chiappero. ChinTonic und Julia Krajewski sind nach dem Springen 5., Great Twist d'Ive Z verbessert sich auf den 14. Platz.

Cute Girl mit Kevin McNab ist die neue Titelträgerin der 7-jährigen Vielseitigkeitspferde. Die Holsteiner Stute beendete das CCI3*-L mit ihrem Dressurergebnis vor Outback und Laura Collett sowie Cooley Snapchat und Selina Milnes. Cinnamon Red und Josephine Schnaufer-Völkel fahren nach einem Abwurf mit der Schleife für den 8. Platz nach Hause. Lillybelle EA und Anna Siemer stehen mit einer kleinen Zeitüberschreitung in der Ergebnisliste auf dem 34. Rang, Just Jaques und Caro Hoffrichter folgen nach zwei Springfehlern an 48. Stelle.


Für Lagona (von Lavagon - Cartani / Züchter: Theodor Sporkmann) und ihre Besitzerin und Reiterin Anna Lena Schaaf wurde es ein Start-Ziel-Sieg

Aller guten Dinge sind Drei: Nach den beiden Siegen in den Vorbereitungsprüfungen in Jardy und Langenhagen machten Lagona und Anna Lena Schaaf im wahrsten Sinne des Wortes den Sack zu und beendeten die WM in Le Lion mit ihrem Dressurergebnis. Fünf Jahre nach ihrem ersten internationalen Titel gewinnt die erst 20-jährige Rheinländerin ihren bereits dritten Einzeltitel mit der braunen OS-Stute, die sie wenige Tage vor dem letztjährigen Bundeschampionat erworben hat. Apropos Bundeschampionat: Vielleicht ist der Gewinn heute so etwas wie der Ausgleich für den verpassten Titel in 2020, den das Pferd gewonnen hätte, wäre die Reiterin vor der Finalrunde dem Wasser fern geblieben.


Einige Minuten vor ihrem Start stand sie mit Marcus Döhring an der Bande vor der Zuschauertribüne und holte sich die letzten Tipps für den Parcours mit den 11 Hindernissen und 13 Sprüngen. Marcus Döhring: "Die ersten Reiter hatten Zeitprobleme. Und was machen die Richter? Sie nehmen die Bestzeit noch weiter runter. Eigentlich sollte Leni die 30-Meter-Distanzen mit acht Galoppsprüngen reiten, das haben wir dann auf sieben umgestellt."

Die Runde auf dem großen Platz erwies sich als schwierig. Bevor Lagona und Anna Lena das Stadion betraten, waren erst fünf Paare fehlerfrei geblieben. Fest stand in diesem Moment, dass sich Bonmahon Chelsea und Rebecca Chiappero vom 10. mindestens auf den 3. Platz verbessern würden, Fibonacci de Lessac HDC und Nicolas Touzaint hatten mit einer Doppel-Null die Führung übernommen, dabei davon profitiert, dass Fair Lady des Broucks und Thomas Carlile die gute Ausgangsposition als 2. nach dem Gelände mit drei Abwürfen aus der Hand gegeben hatten. Aus der möglichen einen Sekunde Zeitüberschreitung waren zwei geworden, das war es dann aber auch schon.

Mit dem Minenspiel einer Pokerspielerin, die alle Trümpfe in der Hand hat, pilotierte Anna Lena Schaaf Lagona durch den Parcours. Jeder Absprung saß, jede Distanz passte. Als die 5er zwischen der Triplebarre (Hindernis 5) und dem nächsten Steilsprung etwas eng wurde, half eine kurze Korrektur und ein leises "Hohhh" der Reiterin. Die Oxer-Steil-Kombination mit den zwei Galoppsprüngen, der für einen Galoppsprung als vorletztes Hindernis aufgebaute Doppelsprung Steil-Oxer und auch der blau-rote Hochweitsprung mit dem Eiffelturm als Schlusssprung  - es sah alles aus, wie tausend Mal trainiert, erfolgreich trainiert. Sieg. Chapeau! Und was die mögliche kleine Zeitüberschreitung betraf - Lagona legte die schnellste aller Runden hin.

Anna Lena Schaaf, nach dem der erste Jubel-Trubel vorüber war: " Irgendwie ist es immer noch nicht ganz wirklich. Vorhin habe ich erst einmal den LKW gepackt, damit wir direkt nach der Siegerehrung fahren können." In den letzten Wochen hatte sie mit der Euro-Silbermedaille, dem Team-Titelgewinn und dem ersten 4*-Sieg vor einer Woche in Strzegom wahrlich einen super Lauf. Da drängte sich die Frage, ob sie ein Glückskind sei oder eine fleißige Erfolgsreiterin geradezu auf: "Ich glaube, beides, ich glaube, ohne beides geht es nicht. Ohne Fleiß geht es nicht, ohne Glück geht es aber genauso wenig. Das Quäntchen Glück braucht man gerade am Ende im Springen. Fleiß ist es, denke ich, aber auch. Ich glaube, ich mache schon sehr viel dafür - und es ist natürlich schön, wenn es sich dann irgendwann so auszahlt. … Jetzt ist erst einmal Pause und Lagona geht zu meiner Mama auf die Wiese, sie wird mal ausreiten, dann gehen wir ganz entspannt in die Winterarbeit - und dann gucken wir mal, ob wir uns nächstes Jahr hier wiedersehen."


ChinTonic (von Contendro - Heraldik xx / Züchter: Wolfgang Lutz / Besitzer: Wilhelm Dumrath, Friederike Plagmann und die Reiterin) und Julia Krajewski beenden das CCI2*-L mit 31,90 Punkten auf einem hervorragenden fünften Platz  -  und ist damit seinem berühmten Vollbruder fischerChipmunk FRH schon mal einen Schritt voraus

Für den deutschen Auftakt hatten Great Twist d'Ive Z und Julia Krajewski gesorgt. Der Schimmel, der am Freitag in der Arena noch so scheute, absolvierte sein Programm heute bilderbuchmäßig. Mit ganz viel Vermögen, Übersicht und Ausgeglichenheit nahm er alle Aufgaben an und querte am Ende die Ziellinie mit einer kleinen Zeitüberschreitung. Mit ihrem zweiten Pferd ChinTonic hätte Julia im Falle einer fehlerfreien Runde das Spitzentrio gehörig unter Druck setzen können. Hätte. Zum Ende hin wurde die Fahrt ganz schön flott und in der zweifachen Kombination rollte eine Stange aus der Auflage.

Great Twist d'Ive Z (von Gemini xx [einem Klon von Gem Twist] - Quidam de Revel / Züchterin: Isabelle van Eeckhout / Besitzer: Bernd Heike und die Reiterin) und Julia Krajewski beenden die Aufholjagd mit 35,80 Punkten auf dem 14. Platz

"Great Twist sprang sehr, sehr gut. Er ist einfach ein ganz, ganz tolles Pferd. Ich glaube, er hat im Gelände und im Springen gezeigt, warum ich glaube, dass er ein Weltpferd ist. ChinTonic wollte eigentlich gerne null springen, kam dann aber ein bisschen doll in letzte Kombination rein, leider. Er war da nicht so ganz vor mir, wir waren uns nicht schnell genug einig. Und trotzdem ist es ein ganz tolles Ergebnis, ein fünfter Platz bei der WM. Besonders für mich, weil ich ihn selber angeritten habe. Ich hab' ihn, seit er ein Fohlen war und so schnell geht das, dann sind sie plötzlich sechs. Ich glaube, dass die jungen Pferde von hier ganz, ganz viel mitnehmen. Es ist ja doch immer eine Überraschung, wie sie damit umgehen. Man freut sich, wenn man am letzten Tag das Gefühl hat, die können noch, die springen und haben das alles gut verarbeitet. Ich freue mich auf die nächsten Jahre mit den beiden."
Die drei Sekunden Zeitüberschreitung heute kosteten Great Twist d'Ive Z die Platzierung, die Unerfahrenheit am Freitag eventuell den Sieg, und dennoch war es eine starke Leistung.


Eine Parcoursrunde und ein Ergebnis, das die Reiterin glücklich gemacht hat:

Cinnamon Red (von Cascadello I x Cordino / Züchter: Helmut Bergendahl / Besitzer: Schnaufer GbR) und Josephine Schnaufer-Völkel rangieren im CCI3*-L mit 32,50 Punkten auf dem 8. Platz

Cinnamon Red und Josephine Schnaufer-Völkel zeigten eine sehr souveräne Parcoursrunde, hatten zehn der elf Hindernisse, darunter eine zwei- und eine dreifache Kombination, sicher überwunden, konnten sich schon fast mit der neuen Führung anfreunden - da viel vom letzten Oxer eine Stange in den weißen Sand.

"Wir haben ein bisschen Pech gehabt, aber ich bin trotzdem sehr, sehr zufrieden mit der Leistung, die der kleine gemacht hat. Ich bin froh. Top-10, was will man mehr, dafür, dass er vor einem Jahr noch unreitbar war. Ich habe ihn bekommen, da war er dreijährig und er war nie einfach. Vierjährig, glaube ich, hat er jeden Tag seinen Reiter erst einmal runter geschmissen. Fünfjährig habe ich mich dann wieder raufgetraut. Wir haben alles versucht, aber er ist überall stehen geblieben. Sechsjährig fing es dann an, besser zu werden und das wir heute hier sind, das hat noch keiner geglaubt. Und dann noch Top-10, da bin ich sehr zufrieden. Heute hat er sich auf dem Abreiteplatz schon super präsentiert. Eigentlich so, wie ich es erwartet habe. Es ist ein super Springpferd. Von daher kann ich mehr als zufrieden sein. Der Fehler am letzten Sprung hat doch wohl noch was mit der Kraft zu tun. Er ist da wohl mehr nach vorne als nach oben gesprungen. Das ist jetzt einfach Pech gewesen und das macht ihn nicht schlechter. Beim nächsten Mal müssen wir es einfach noch besser machen. Jetzt macht er Winterpause, geht auf die Wiese, macht ein bisschen Aquatraining. Dann fangen wir irgendwann ganz in Ruhe wieder an, werden viel ausreiten. Das Ziel für das nächste Jahr wird sein, irgendwann im Herbst eine leichte 4* zu gehen. Gestern im Gelände hat er mir gezeigt, dass er das kann und darauf auch Lust hat."


Lillybelle EA (von Diarado - Lissabon / Züchterin und Besitzerin: Elisabeth Ahn) und Anna Siemer: Alles ist machbar nach diesem 34. Platz mit 67,50 Punkten

"Nein!" Und zum Schreiber gewandt: "Manchmal ist nein sagen einfach schön." Schon ein paar Minuten nach dem Parcoursauftritt schwirrten zwei Menschen aus dem Umfeld von Caroline Powell um Lillybelle EA herum, ehe sie mit der Frage nach der Verkäuflichkeit der Stute die Katze aus dem Sack ließen. Aber das Thema erledigte sich Dank Anna Siemers Einsilbigkeit prompt. Die braune Stute hatte über die bunten Stangen ihrer Spring-Abstammung alle Ehre gemacht, spielte mit den Anforderungen und ließ sich gut reiten. Das die Uhr am Ende einen Bruchteil einer Sekunde zu spät stoppte, war der Distanz von der zweifachen Kombination zum letzten Oxer geschuldet. Nach Annas Aussage klebte Lillybelle einen Moment an der Bande und brauchte daraufhin einen Galoppsprung mehr.

"Besser geht immer, ich heiß ja nicht Michi" sagt sie und lächelt dabei. "Da muss man das Pferd so ausbilden, dass sie auch aus der Distanz fehlerfrei springt. Das hab' ich geschafft, die Zeit habe ich wohl vor der Triplebarre verloren. Sie sprang super, sie braucht keinen Fehler draußen. Die kannst du abspringen wie zum normalen A-Springen. Also, das macht viel Spaß." Auf die Fragen nach den Erfahrungen der sechs Frankreich-Tage: "Also Stufe raus, bei der Geländebesichtigung hab' ich noch gesagt, das hat sie ja schon mal gemacht oder so ähnlich. Wann ist sie denn dieses Jahr eine Stufe aus dem Wasser gesprungen? Gar nicht, also nicht ein einziges Mal, in keiner Prüfung. Im Training bestimmt mal, aber nicht einmal auf einem Turnier. OK, letztes Jahr. Wo ist sie im letzten Jahr eine Stufe 'rausgesprungen? [Pause] Gar nicht. Also, das war so, sie hat das wirklich noch nicht gemacht, aber sie ist ja grundsätzlich ein Pferd, das gerne mitmacht. Deshalb habe ich gedacht, wir liegen gut und die Zeit für die Alternative können wir uns nicht erlauben und wir probieren es. Dann berührte sie ganz leicht mit dem linken Vorderbein die Stufe und dadurch 15, 20 Zentimeter zu weit nach links - und dann war's eben vorbei. Aber wir lernen daraus, dass wir das nächstes Jahr über, den Rest können wir ja jetzt. Das ist doch gut" und lächelt dabei wieder. "Jetzt ist er mal Pause, erst mal so ein bisschen runter kommen von der ganzen Nummer. Dann werden wir Wechsel üben, Rückwärtsrichten üben, Wechsel üben. Irgendwie reiten wir ja immer weiter Dressur und das werde ich auch weiter üben. Ansonsten sie gesund und fit halten, und fröhlich."


Der Überflieger mit der Amatuer-Pilotin:

Just Jaques (von Black Jack - Nautilus) mit seiner Züchterin, Besitzerin und Reiterin Caro Hoffrichter fahren als Ankommer zurück ins Rheinland; 48. Platz mit 108,40 Punkten

Als wolle er noch etwas beweisen, flog Just Jaques mit Caro Hoffrichter über die Hindernisse. Zum Ende hin fehlte wohl ein Konglomerat aus Routine, Kraft und Glück: Bei den letzten drei Sprüngen sammelten sich die acht Fehlerpunkte (Einsprung der Kombination und der Oxer-Schlusssprung) an.
"Ich habe ein super Pferd, muss aber im Winter wieder ein bisschen Springen reiten. Die Routine ist durch die ganzen durch Corona ausgefallenen Turniere weg. Ich bin Amateurin und durfte den ganzen Winter über kein Turnier reiten und das merke ich einfach in dieser Saison. Die komplette Saison über habe ich immer wieder Reiterfehler gemacht, die durch Routine so in den letzten Jahren eigentlich nicht mehr passiert sind. Zwei Fehler mit einem Pferd das abartig springt, muss man einfach nicht haben.

Hier gingen auch beide Fehler auf meine Kappe, ich hätte ihn einfach vor dem letzten noch mal schließen müssen, den letzten Sprung einfach besser vorbereiten müssen. Das ging wirklich auf meine Kappe, die muss er nicht haben. Insgesamt nehme ich aus Le Lion mit, dass es als Amateur schon ganz schön schwierig ist, den Aufgaben gewachsen zu sein. Das habe ich gestern im Gelände gemerkt. Mit einem siebenjährigen Pferd so einen Kurs zu bewältigen, das war nicht ohne. Da habe ich schon das Gefühl, dass die Profis mehr Trainingsmöglichkeiten haben, die sie auch nutzen und dadurch die Pferde die Aufgaben schon mal kennen, dass sie wissen, da gibt es noch ein C-Element. Sachen, die wir im Training gar nicht so oft geübt haben. So wie mit dem Wasser. Rein, raus und dann kommt da sofort ein dritter, da war er nicht ganz drauf vorbereitet. Und trotzdem nehme ich mit, dass es als Amateur möglich ist, selbst wenn man dann mal nicht ganz so gut abschneidet und das es natürlich toll ist, das mir die Möglichkeit gegeben wurde, mitzufahren. Das Turnier ist einfach der Wahnsinn. Ich habe noch nie ein so schönes Turnier erlebt. Wirklich nicht."


Der Runner-Up der 6-jährigen mit 26,80 Punkten:

Fibonacci de Lessac HDC (von Carinjo*HDC - Bright Silver) unter Nicolas Touzaint

Bronze bei den 6-jährigen mit 31,70 Punkten:

Bonmahon Chelsea (von Chellsini - Ramiro B) unter Rebecca Chiappero

Vierter bei den 6-jährigen mit 31,90 Punkten:

Cil Dara Dallas (von Diarado - Koyuna Quarterback) mit Isabel English im Sattel


Auch Cute Girl (von Coventry - Clearway / Züchter: Hobe Magens / Besitzer: Scuderia 1918 / Reiter: Kevin McNab) sammelte Punkte ausschließlich auf dem Dressurviereck und hat im zweiten Anlauf einen Le Lion-Titel gewonnen

Runner-Up bei den 7-jährigen mit 27,20 Punkten

Outback (von Duke of Hearts xx - Sixtus / Züchter: Trakehner Gestüt Grigoleit) unter Laura Collett

Bronze bei den 7-jährigen mit 28,30 Punkten:

Cooley Snapchat (von Kannan - VDL Arkansas) unter Selina Milnes

Vierter bei den 7-jährigen mit 29,80 Punkten:

Johan-Some (von Lexicon - Rabiat Z) unter Gemma Tattersall

Fünfter bei den 7-jährigen mit ebenfalls 29,80 Punkten:

Heads up (von OBOS Quality x Lux Z) mit Hayden Robert Hankey im Sattel  -  den Ausschlag bei der Rangierung pro Gemma gab ihr besseres Geländeergebnis









Alle Ergebnisse hält Worldsporttiming bereit:
https://results.worldsporttiming.com/event/68


Die Top-15 des Jahrgangs 2015…

… und die aus 2014





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